Acatis Gané Value Event UI
Besondere Ereignisse sind regelmäßig Anlass für ein Investment des Acatis Gané Value Event UI. In den Mischfonds nehmen die beiden Manager nur Aktien oder Anleihen auf, die sie aus fundamentaler Sicht für unterbewertet halten. Mit dieser Strategie hängte der Fonds die Konkurrenz klar ab und erreichte eine Performance von fast 55% seit der Auflegung im Dezember 2008. Aufgrund der kurzen Historie und der teils riskanten Papiere im Portefeuille eignet sich der Acatis Gané Value Event UI eher für spekulative Investoren.

Acatis setzt auf die Philosophie des Value-Investings: Henrik Muhle und Uwe Rathausky, die 2007 die Investment-Partnerschaft Gané gründeten, bewerten potenzielle Anlagen nach den Kriterien der fundamentalen Analyse. Nur Wertpapiere kommen für einen Kauf infrage, die im Vergleich zu ihrem inneren Wert am Markt zu billig gehandelt werden. Generell bevorzugen sie Geschäftsmodelle, die sich zum Beispiel durch nachhaltige Wettbewerbsvorteile und hohe freie Cashflows auszeichnen. Bei der Investment-Auswahl kommt ein Scoring-Modell zum Einsatz, das auf mehr als zwei Dutzend verschiedenen Faktoren beruht. Außerdem achten die beiden Manager des Mischfonds auf besondere Events: Aktienrückkäufe, Fusionen oder Übernahmeofferten können ebenso Anlass für einen Kauf sein wie Firmenabspaltungen oder Kapitalerhöhungen. Daneben prüfen Muhle und Rathausky immer, welche Wertpapierkategorie mittelfristig die bessere Investment-Chance liefert – Aktie oder Anleihe.
Stark fokussiertes Portfolio
In den rund zwei Jahren seit Auflegung des Fonds entschied sich das Fondsmanagement meistens für Aktien. Im Schnitt lag die Quote etwa bei 60%. Deutlich niedriger gewichtet waren Anleihen. Ende Januar 2011 steckten knapp ein Viertel des Vermögens in Bonds und gut die Hälfte in Aktien. Außerdem bestand das Portfolio aus Genussscheinen (7,2%), sonstigen Wertpapieren (1,1%) und liquiden Mitteln (15,8%). Die drei größten Positionen im Aktienbereich waren Ende Januar 2011 McDonald’s (5,6%), GrenkeLeasing (5,4%) und Microsoft (5,2%). Bei festverzinslichen Wertpapieren liegen der Depfa-Genussschein bis 2011 (6,0%), eine Immofinanz-Wandelanleihe (5,2%) und ein Phoenix-Bond (4,8%) an der Spitze. Die im Schnitt relativ hohen Gewichtungen jedes Investments führen zu einem stark fokussierten Portefeuille. Deshalb eignet sich der Fonds nur für risikobewusste Investoren, obwohl die meisten Papiere des Portfolios als konservativ einzustufen sind. Die Volatilität im vergangenen Jahr betrug nicht einmal 8%.
Grandiose Performance
Beeindruckend ist die Wertentwicklung dieses Mischfonds. Im Jahr 2009 ging es um satte 31,5%, im vergangenen Jahr immerhin um weitere 17,8% nach oben. Damit schlug der Fonds seine Benchmark, die jeweils zur Hälfte aus dem MSCI Welt und dem Eonia-Index besteht, deutlich: Die Outperformance betrug insgesamt 25,5%. Ob das auch künftig der Fall sein wird, hängt im Wesentlichen von der Einzeltitelauswahl und der Häufigkeit lukrativer Events ab. Seit der Lancierung des Fonds kamen diese ungewöhnlich oft vor. Trotz des kurzen Track Record spricht die überzeugende Management-Leistung für eine Fortsetzung der Erfolgsstory. Ein Manko sollte jedoch nicht verschwiegen werden: Neben den Verwaltungskosten (bis zu 1,5% jährlich) und der Beratergebühr (0,3% jährlich) wird in guten Börsenjahren eine erfolgsabhängige Vergütung fällig. Diese wird zwar nur auf Erträge über der Hurdle Rate von 6% erhoben, wenn der Acatis Gané Value Event UI seine Benchmark übertrifft. Aber im vergangenen Jahr stieg dadurch die Gesamtkostenquote (TER) auf fast 4%.