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Adireth

Die Niedrigzinsphase an den Anleihemärkten scheint kein Ende zu nehmen, obwohl die Staatsschuldenkrise für erhebliche Unruhe unter den Anlegern sorgt. Deshalb flüchten sie in sichere Häfen wie zum Beispiel Bonds bester Bonität. Die enorme Nachfrage trieb die Kurse nach oben und die Renditen nach unten. Größere Ertragschancen bieten Unternehmensobligationen, in die der Adireth massiv investiert. Außerdem sind die Gebühren des Rentenfonds relativ niedrig.

BÖRSE am Sonntag

Mit einer gigantischen Flut an billigem Geld versuchen die Zentralbanken der Industriestaaten – allen voran die amerikanische Notenbank Fed – seit Jahren, die Wirtschaft ihrer Länder auf Wachstum zu trimmen. Doch die Hoffnung auf eine zinsinduzierte Belebung der Konjunktur ging nur kurz auf. Selbst in Deutschland, dessen Exportindustrie massiv vom Boom in einigen Schwellenländern profitiert, schwächelt der Aufschwung: Im zweiten Vierteljahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt nurmehr um 0,1%. Im ersten Quartal ging es dagegen um 1,3% aufwärts. Doch die Sparprogramme der überschuldeten Staaten Europas dämpfen die Konjunktur ebenso wie geldpolitische Bremsmaßnahmen in den Emerging Markets. Dort hatten steigende Rohstoffnotierungen und Mieten eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt, die die Notenbanken der Schwellenländer stoppen wollen, ohne den Aufschwung abzuwürgen. Ob das gelingt, wird sich erst in einigen Monaten erweisen.

Flucht in sichere Häfen drückte die Renditen erstklassiger Bonds

Viele Investoren scheinen allerdings an einem Soft Landing in den Emerging Markets zu zweifeln. Deshalb reduzierten institutionelle Investoren in den vergangenen Wochen ihre Aktienpositionen drastisch. Entsprechend rasant ging es an den Börsen abwärts. Der DAX beispielsweise rauschte ohne nennenswerte Gegenreaktion um mehr als 1500 Punkte nach unten. Auch die Anleihen hoch verschuldeter Staaten flogen reihenweise aus den Depots. Seit Wochen muss die EZB massiv Bonds dieser Länder aufkaufen, um einen Kurssturz zu verhindern. Viele Anleger schichten Kapital in Anleihen erster Bonität um: In der Folge erklomm der Bund-Future ein Jahreshoch. Die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen sank auf 1,70%. Trotz höherer Verzinsungen fanden dagegen Unternehmensanleihen wenig Beachtung.

In diese Lücke stößt der Adireth. Der Rentenfonds investiert zwar fast die Hälfte seines Portfolios in Staatsanleihen. Aber Ende Juli steckten 34,6% des Fondsvermögens in Firmenbonds und weitere 16,6% in Pfandbriefen. Damit steigerte Manager Andreas Berndt die rechnerische Rendite seines Portefeuilles auf knapp 4,5%. Dabei liegt das Durchschnittsrating bei AA–, eine exzellente Bonität. Vier Fünftel der Papiere laufen zudem in den kommenden fünf Jahren aus. Die Kursverluste bei einem Anstieg der Marktzinsen dürften sich daher in Grenzen halten. Anleger sollten allerdings im Auge behalten, ob tatsächlich gemeinsame Euro-Bonds emittiert werden, um die Schuldenkrise wieder in den Griff zu bekommen. Denn in diesem Fall dürften die Renditen deutscher Staatsanleihen mittelfristig anziehen.

Günstige Verwaltungskosten

Darunter würde die Fondsperformance leiden. In der Vergangenheit schnitt der Adireth hingegen ganz ordentlich ab. Auf 3-Jahres-Sicht betrug die Wertentwicklung 4,9% per annum. Laut dem Fondsanalysehaus Morningstar übertraf der Adireth in dieser Zeit den Durchschnitt aller Euro-Rentenfonds um 0,3% jährlich. Daneben sprechen die geringen Kosten für den Fonds. Neben der Verwaltungsvergütung von 0,6% jährlich fällt lediglich eine Administrationsgebühr von derzeit 0,19% an. Der Ausgabeaufschlag von bis zu 4% (aktuell 3%) lässt sich dank der Börsennotiz oder mit Rabatten von Banken und Fondsdiscountern reduzieren.