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Allianz Pimco Total Return Bond

Bill Gross hat genug von amerikanischen Staatsanleihen. Der Manager des weltgrößten Rentenfonds Allianz Pimco Total Return Bond verkaufte die entsprechenden Positionen und erhöhte die Liquiditätsquote. Denn der Starinvestor rechnet mit einem Renditeanstieg in den USA. So beeindruckend die Performance des Fondsmanagers in den vergangenen Jahren auch ausfällt, die relativ hohe Gebührenbelastung ist ein gravierendes Manko.

BÖRSE am Sonntag

Die exorbitante Verschuldung des amerikanischen Staates war Bill Gross seit langem ein Dorn im Auge. Doch die jüngsten Zahlen gaben ihm wohl den Rest: Im Februar betrug das Haushaltsdefizit 222,5 Mrd. US-Dollar. Der Rentenfondsmanager verbannte prompt alle Staatsanleihen aus seinem Fonds Allianz Pimco Total Return Bond. Kurzfristig befürchtet er einen Renditeanstieg mit entsprechenden Kursverlusten festverzinslicher Wertpapiere, weil das Aufkaufprogramm der Notenbank Fed mit einem Volumen von 600 Mrd. US-Dollar im Juni endet und vermutlich nicht verlängert wird. Auch die längerfristigen Perspektiven sind düster: Für das laufende Fiskaljahr 2010/2011 (Ende September) peilt Präsident Barack Obama ein Defizit von 1,6 Bio. US-Dollar an. Das entspricht rund 9% der jährlichen Wirtschaftsleistung.

Gigantisches US-Haushaltsdefizit

Das Minus kann aber noch höher ausfallen, kalkuliert die US-Regierung doch mit einer Wachstumsrate von 2,7%. Dabei waren die jüngsten Signale vom Immobilienmarkt wenig ermutigend. Die Arbeitslosenquote sank zwar im Februar auf 8,9%. Aber die Zahl neu geschaffener Stellen bleibt seit Monaten hinter den Erwartungen zurück. Die Steuereinnahmen könnten daher niedriger als geplant ausfallen. Bereits im Februar hatte Fed-Chef Ben Bernanke vor einer Schuldenkrise gewarnt. Falls es nicht gelänge, das Budgetdefizit einzudämmen und die steigende Verschuldung zu bremsen, könne dies dazu führen, dass Investoren der Regierung kein Geld mehr leihen, meinte Bernanke. Nun schwächt auch noch die Erdbebenkatastrophe den Dollar, weil japanische Anleger ihr Kapital für den Wiederaufbau des Landes benötigen und aus dem Dollarraum abziehen könnten. Ein sinkender Dollarkurs macht US-Papiere aber noch unattraktiver. Es sei denn, die USA bieten mehr Zinsen auf ihre Bonds als andere Schuldner.

Die Folge wären drastische Kursverluste bereits ausgegebener Anleihen. Um dieses Risiko zu verringern, werden wohl bald weitere Fondsmanager lang laufende US-Renten verkaufen. Bill Gross wäre ihnen dann einen Schritt voraus gewesen, wie das in den vergangenen Jahren schon oft der Fall war. Derzeit setzt er auf Bargeld und hypothekenbesicherte Wertpapiere. Gross gehört zu den erfahrensten Bondmanagern der Welt: Seit 1998 verwaltet er den Total Return Bond Fund, der seit 2006 auch in einer gegen Währungsverluste gehedgten Variante für deutsche Anleger verfügbar ist. Auf 3-Jahres-Sicht erreichte dieser Fonds eine Performance von gut 7% per annum – etwa doppelt so viel wie die Konkurrenz und deutlich mehr als die Benchmark.

Happige Gesamtkostenquote

Der Fonds hat aber auch eine Schattenseite: die hohen Gebühren. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 1,4%. Das klingt nach wenig, bei einem durchschnittlichen Zinsniveau von etwa 3% für Anleihen mit Investmentgrade und mittlerer Laufzeit verschlingen die Kosten aber nahezu die Hälfte der Einnahmen. Dennoch ist der Fonds für konservative Anleger interessant, sind doch Wertverluste mittelfristig wenig wahrscheinlich. Zumindest der Ausgabeaufschlag von bis zu 5% (aktuell werden 3% erhoben) lässt sich durch eine Order an der Börse auf ein erträgliches Maß reduzieren. Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt in der Regel unter 1%.