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Allianz RCM Reale Werte

Die Eskalation der Staatsschuldenkrise treibt das Anlage suchende Kapital in sichere Häfen. Neben Anleihen mit erstklassiger Bonität sind vor allem Sachwerte gefragt. Dieser Trend verhalf dem noch relativ jungen Allianz RCM Reale Werte zu einem beeindruckenden Start. In weniger als einem Jahr flossen dem Mischfonds mehr als eine Viertelmilliarde Euro zu. Dabei ist der Fonds nicht gerade günstig.

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Doch die Zusammensetzung des Portfolios war für Anleger, die sich vor einer beschleunigten Geldentwertung fürchten, verlockend. Beim Allianz RCM Reale Werte steckt das Kapital in meist inflationsgeschützten Bonds mit erstklassiger Bonität und Sachanlagen. Ende Juli waren ein Drittel des Portfolios in Renten sowie jeweils rund ein Fünftel in Rohstoffen, Edelmetallen und Aktien investiert. Auf Immobilien (4,4%), Liquidität (1,5%) und Agrarwirtschaft (1%) entfiel der Rest. Mit diesem Portefeuille profitieren Investoren relativ stark von der Hausse der Edelmetalle, während die Segmente Rohstoffe und Aktien teils heftige Einbußen hinnehmen mussten. Kein Wunder, die zuletzt schwachen Konjunkturzahlen aus den USA und Europa heizten die Angst vor einem erneuten Abrutschen in die Rezession an. Die Furcht scheint berechtigt, wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Vierteljahr gegenüber dem Startquartal lediglich um mickrige 0,1%. Die gesamte Eurozone schnitt mit einem Plus von 0,2% kaum besser ab.

Debatte um Eurobonds

Für Unruhe an den Kapitalmärkten sorgte zudem die Diskussion um die Ausgabe gemeinsamer Eurobonds. Dadurch wurde die EU zu einer Transferunion umgestaltet. Die Folgen sind zwar noch nicht klar. Aber mittelfristig würden die wohlhabenden Länder wie Deutschland wohl für die überschuldeten Staaten zahlen, um ein Auseinanderbrechen der Eurozone zu verhindern. Dennoch wird die Last der gigantischen Kreditberge vermutlich nur mit einem Schuldenschnitt oder deutlich höheren Inflationsraten erträglich werden. Weitere Sparprogramme bringen dagegen wenig. Sie treiben die angeschlagenen Volkswirtschaften nur in die Rezession oder führen zu noch heftigeren Unruhen auf den Straßen. Die Plünderungen in Großbritannien waren vermutlich nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Auseinandersetzungen, wenn die Regierungen ihre Haushalte nicht sozialverträglicher konsolidieren.

Zudem bleiben die Notenbanken zu einer lockeren Geldpolitik gezwungen, um den stotternden Konjunkturmotor nicht vollends abzuwürgen. Bisher stiegen die Verbraucherpreise kaum, weil die meisten Haushalte nicht vom Aufschwung profitierten. In Deutschland stagnieren die Realeinkommen seit Jahren. So mancher Ökonom kann deshalb die Inflationsfurcht hierzulande nicht nachvollziehen. Trotzdem könnte der Allianz RCM Reale Werte eine interessante Depotbeimischung sein. Zieht die Inflation wirklich an, winken ansehnliche Profite. Falls nicht, wird der Mischfonds wohl auch nicht viel schlechter als andere Vertreter seiner Gattung abschneiden. Wegen der kurzen Laufzeit des Fonds lässt sich über die Management-Qualität noch wenig sagen. Fondsmanager Jörg Schlinghoff schaffte seit Auflegung eine Performance von 6,5%.

Fonds kein Schnäppchen

Dabei hatte er nicht nur mit turbulenten Börsenzeiten, sondern auch mit niedrigen laufenden Erträgen zu kämpfen. Die Durchschnittsrendite der Anleihen beträgt lediglich 2,5%. Im Vergleich dazu sind die Gebühren happig. Die Verwaltungskosten betragen bis zu 1,75% jährlich und die Administrationsgebühr bis zu 0,5% per annum. Zurzeit berechnet die Allianz 1,65% für beide Kostenarten zusammen. Wenigstens den Ausgabeaufschlag von bis zu 5% (aktuell 4%) können Anleger teilweise einsparen. Schließlich ist der Fonds an deutschen Börsen notiert. Außerdem gewähren manche Banken und Fondshändler Rabatte auf das Agio.

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