BB African Opportunities - nicht nur eine Rohstoffstory
Hohe Wachstumsraten, starke Unternehmerpersönlichkeiten sowie zunehmend stabile politische Verhältnisse locken renditehungrige Investoren nach Afrika. 2012 haben sich vor allem die Börsen in Ägypten, Nigeria und Kenia gut entwickelt. Die Länder sind im BB African Opportunities hoch gewichtet. Der Fonds bringt es seit Jahresanfang auf ein Plus von über 32%.
Wer sich an Afrikas Börsen engagiert, benötigt gute Nerven. Die Kurse schwanken stark. Im Zuge der politischen Umwälzungen und der Sorge vor einer Währungsabwertung verlor der ägyptische Leitindex im vergangenen Jahr um über 50%. Zwischenzeitlich musste sogar der Handel ausgesetzt werden. 2012 sind die Anleger jedoch angesichts einer spürbaren Entspannung und der deutlichen Zunahme von Direktinvestitionen und Touristenzahlen wieder in Kauflaune. „Der EGX 30 legte seit Jahresanfang um über 60% zu, die Verluste des Vorjahres sind damit beinahe wieder ausgeglichen“, sagt Malek Bou-Diab. Der Manager des BB African Opportunities hat über 30% der Mittel in ägyptische Werte gesteckt. Zu seinen Favoriten zählt unter anderem der in Ägypten und im Nahen Osten führende Automobilproduzent Ghabbour Auto. „Unternehmenschef Raouf Ghabbour konnte 2011 einen dramatischen Einbruch bei den Absatzzahlen auf dem Heimatmarkt verhindern, indem er u. a. selbst Kredite an die Konsumenten vergab“, erklärt Bou-Diab. Die Banken waren während der Zeit des politischen Umbruchs dazu nicht bereit. Auch expandiert das Unternehmen im Irak.
Wachstumstreiber privater Konsum
Weitblickende Unternehmerpersönlichkeiten mit überzeugenden Geschäftsmodellen findet der Manager auch in Kenia, Nigeria, Ghana, Südafrika und Ruanda. Sie tragen entscheidend dazu bei, das enorme Potenzial des Kontinents zu heben. So finden sich rund die Hälfte der weltweiten Goldvorkommen sowie 90% der Platinreserven auf dem schwarzen Kontinent. Afrika ist zudem reich an Öl, Gas, Kupfer und Diamanten. „Ein immer größerer Beitrag zum afrikanischen Bruttosozialprodukt stammt aber auch aus der Landwirtschaft, dem Handel, der Telekommunikation und dem Transport“, sagt Bou-Diab. Auch der private Konsum steigt. Das liegt zum einen an der enormen Zunahme der Bevölkerung. Experten erwarten, dass die Einwohnerzahl Afrikas von derzeit 1 Mrd. auf 3 Mrd. steigt. Zudem verlassen immer mehr Menschen die Armutsgrenze. In den kommenden Jahren, so eine Prognose des Analysehauses Roland Berger, werden die Staaten südlich der Sahara jährliche Wachstumsraten von 5% erzielen. Befördert wird die im Vergleich zu den Industriestaaten deutlich dynamischere konjunkturelle Entwicklung durch zunehmend stabile politische Verhältnisse.
Der Aufschwung in Afrika spiegelt sich an den Börsen wider.
Bou-Diab rechnet langfristig mit einer ähnlich guten Entwicklung, wie sie die Märkte in Asien und Osteuropa erlebt haben. Um aussichtsreiche Titel zu finden, analysiert der Manager sowohl makroökonomische Entwicklungen als auch die Unternehmenszahlen. Immer wieder reist er selbst nach Afrika, um vor Ort die Unternehmen kennenzulernen. Bei seiner Arbeit wird er auch von weiteren Schwellenländerspezialisten unterstützt. Zusammen konstruieren sie ein Portfolio, das aus 50 bis 70 Aktien besteht. Als Vorteil sieht Bou-Diab, dass die Börsen in Afrika nur sehr wenig mit den Aktienmärkten der Industriestaaten korreliert sind. Der Manager weist aber auch auf die oft noch zu geringe Liquidität mancher afrikanischer Finanzplätze hin. In Abwärtsphasen kann es daher mitunter schwierig werden, sich von den Investments zu trennen.