BNP Paribas L1 Equity Europe Energy
Nach miesen Konjunkturzahlen aus den USA sank der Ölpreis deutlich. Dennoch ist der mittelfristige Aufwärtstrend des flüssigen Goldes intakt. In den kommenden Monaten könnte sogar das Rekordhoch aus dem Jahr 2008 geknackt werden. Davon dürfte der BNP Paribas L1 Equity Europe Energy erheblich profitieren. Der Rohstoffaktienfonds ist bei Energiewerten stark engagiert.
Die Quartalssaison in den USA läuft auf Hochtouren. Dabei überraschten vor allem Unternehmen aus der Exportwirtschaft positiv. Aber auch global agierende Ölkonzerne wie Exxon Mobil oder Total übertrafen die Gewinnschätzungen der Analysten. Dafür sorgten vor allem die hohen Rohölnotierungen. Seit Jahresanfang stieg die US-Sorte West Texas Intermediate von 90 auf 97 US-Dollar je Fass (159 Liter). Die aus der Nordsee stammende Sorte Brent wird sogar mit 107 US-Dollar gehandelt. Vor einer Woche lag die Notiz allerdings um 20 US-Dollar höher. Schlechte Konjunkturdaten aus den USA führten zu einem Einbruch an den Rohstoffmärkten, die auch den Ölpreis nach unten rissen. Mittelfristig könnte der Ölpreis allerdings durchaus wieder anziehen. Denn die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Libyen-Krieges dürfte sich als Trugschluss erweisen. Zudem wächst die Nachfrage in vielen Schwellenländern rasant. Dagegen stößt die Produktion allmählich an Grenzen. Lediglich Saudi-Arabien hat noch größere Förderkapazitäten zur Verfügung: Experten gehen von 3 Mio. Fass pro Tag aus – nicht viel bei einem weltweiten Verbrauch von etwa 87 Mio. Fass.
Stark konzentriertes Portfolio
Aus technischer Sicht ist der Aufwärtstrend zwar angeschlagen, auf mittlere Sicht aber noch intakt. Vielleicht könnte Brent sogar sein 2008 erreichtes Rekordhoch von knapp 150 US-Dollar je Fass in diesem Sommer testen. Da sich die Gasnotierungen an der amerikanischen Terminbörse stabilisiert haben, dürften die Ölkonzerne nach einem exzellenten ersten Quartal auch im restlichen Jahr ordentlich verdienen. Davon würden Aktienfonds, die vorrangig auf Energieaktien setzen, überdurchschnittlich profitieren. Der BNP Paribas L1 Equity Europe Energy überzeugte in den vergangenen Jahren – insbesondere 2009 – durch eine beeindruckende Outperformance gegenüber der Benchmark. Seit Jasper van der Veen Anfang 2009 den Fonds übernahm, steigerte er den Anteilswert um 80%. Der Erfolg beruhte auf einem stark konzentrierten Portfolio europäischer Öl-Aktien, eine relativ riskante Strategie. Zu den größten Positionen gehörte Ende Februar die britische BG Group (9,7% des Fondsvermögens), die britisch-niederländische Royal Dutch Shell (9,6%), die französische Total (9,5%) und die britische BP (9,4%). BP ist ein besonders kühnes Engagement. Denn der Konzern leidet noch schwer unter der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, die BP einen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet haben dürfte.
Faire Gebührenstruktur
Für Risiko bewusste Investoren ist der BNP Paribas L1 Equity Europe Energy trotzdem interessant. Europäische Unternehmen litten nämlich zuletzt unter der Euro-Stärke. Doch nun zeichnet sich eine Verschnaufpause für den Verfall des Dollars ab, die Royal Dutch, Total & Co. zusätzliche Ertragsfantasie und damit neues Kurspotenzial eröffnet. Die Gebührenstruktur des Fonds ist fair. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt mit 1,78% ebenso im üblichen Rahmen wie der Ausgabeaufschlag von bis zu 5%. Beim Kauf können Anleger jedoch einiges sparen, wenn sie den Fonds über die Börse oder eine Fondsplattform erwerben.