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Carmignac Securité

Die Staatsschuldenkrise droht zu eskalieren. Mit Italien geriet eines der größten Länder Europas unter Beschuss und den USA droht die Insolvenz. Deshalb nahm die Risikoaversion der Anleger in den vergangenen Wochen massiv zu. Nur in relativ konservative Bonds investiert der Rentenfonds Carmignac Securité. Wertpapiere von riskanteren Emittenten sorgen für Zusatzerträge, die der Performance guttun. Kritisch zu werten ist dagegen die hohe Gebührenbelastung.

BÖRSE am Sonntag

Am 12. Juli standen die Märkte kurz vor einem Crash. Finanztitel verloren ebenso massiv an Wert wie die Bonds angeschlagener Euro-Staaten. Denn die Herabstufung der Bonität Irlands auf Ramschniveau, die seit Wochen schwelenden Zweifel am italienischen Sparpaket und der Misserfolg von US-Präsident Barack Obama bei den Verhandlungen über eine Erhöhung der Schuldengrenze am Wochenende zuvor hatten für enorme Verunsicherung gesorgt. Auch wenn sich die Kurse nach dem Absturz rasch erholten, lastet die Unsicherheit schwer auf den Kapitalmärkten. Doch Bond-Investoren stecken in einem Dilemma: Im sicheren Hafen Staatsanleihen geht es immer stürmischer zu, während theoretisch relativ risikoreiche Anleiheemittenten wie etwa Unternehmen an Attraktivität gewinnen. Anleger, die ebenfalls wenig von Euro-Staatsanleihen der Peripherieländer halten, sind beim Carmignac Securité gut aufgehoben.  

Schwerpunkt auf Bonds mit Investment Grade

Der seit April von Carlos Galvis verwaltete Rentenfonds hatte Ende Mai im Bereich Staatsanleihen aus Industriestaaten nur deutsche Emissionen im Portefeuille, und zwar 22,8% des Fondsvermögens. Am größten ist die Gewichtung in Unternehmensbonds mit Investment Grade (BBB oder besser), auf die 44,4% entfielen. Einen Teil des Kapitals darf Galvis in hochverzinsliche Bonds (14,5%) und Schwellenländeranleihen (8,6%) stecken. Da diese Papiere höhere Erträge abwerfen als Emissionen guter Bonität, treiben sie die Performance nach oben. In den vergangenen Jahren schlug der Fonds deshalb seinen Vergleichsindex Euro MTS 1 bis 3 Jahre deutlich. Auf 3-Jahres-Sicht schaffte der bis März 2011 von Rose Ouahba gemanagte Fonds per Ende Mai 2011 einen Wertzuwachs von 17,1%, während die Benchmark nur um 11% stieg. Auch längerfristig kann sich die Outperformance sehen lassen: Seit der Auflegung vor 22 Jahren hängte der Fonds den Vergleichsindex um 25 Prozentpunkte ab.

Überdurchschnittliche Verwaltungskosten

Angesichts der extrem niedrigen Kapitalmarktrenditen dürften die künftigen Nettoerträge eher sinken. Größere Kurseinbrüche sind allerdings auch nicht zu erwarten. Schließlich ist das Zinsänderungsrisiko aufgrund der durchschnittlichen Restlaufzeit der Anleihen im Portfolio von kaum mehr als zwei Jahren sehr begrenzt. Hinzu kommt jedoch das Ausfallrisiko bei den hochrentierlichen Bonds: Immerhin 14,5% des Fondsvermögens waren Ende Mai in Wertpapieren mit einem Rating von BB oder schlechter investiert. Dank der großen Erfahrung im Haus Carmignac – allen voran Investment-Legende Edouard Carmignac – dürfte es äußerst selten zu Kreditereignissen im Portefeuille kommen. Für die hervorragende Leistung des Fondsmanagements zahlt der Anleger aber auch einen stolzen Preis. So kann die Verwaltungsvergütung bis zu 1,5% des Fondsvermögens erreichen: angesichts des Vermögens von mehr als 5 Mrd. Euro ein sehr hoher Satz, der allerdings derzeit nicht verlangt wird. Der Ausgabeaufschlag von 1% geht in Ordnung, zumal manche Banken und Vermittler darauf noch einen Rabatt bieten. Außerdem wird der Carmignac Securité an einigen Börsenplätzen notiert: Der Spread zwischen An- und Verkaufspreis beträgt etwa 0,6%.