Craton Capital Precious Metal
Mit einem neuen Allzeithoch begeisterte Gold die Edelmetallfans weltweit. Da der Aufwärtstrend trotz des jüngsten Einbruchs noch intakt ist, könnte der Goldpreis mittelfristig weiter aufwärts streben. Davon würden Goldminenaktien überproportional profitieren. Zu den renditestärksten, aber auch risikoreichsten Fonds dieses Sektors zählt der Craton Capital Precious Metal.
Die auf Rohstoffe spezialisierte Fondsboutique Craton Capital wurde 2003 gegründet und hat ihren Sitz in Johannesburg. Das Investment-Team besteht nur aus einer Handvoll Analysten, darunter ein Metallurge und ein Bergbauingenieur. Eben diese Branchenexperten sind für die Anlageauswahl elementar. Denn Craton Capital nimmt jede Mine und jede Lagerstätte einer Gesellschaft einzeln unter die Lupe. Auf Basis der Metallressourcen im Erz und konservativer Annahmen für die Entwicklung der Rohstoffpreise wird ein innerer Wert ermittelt. Da die Errichtung eines Bergwerks extrem kapitalintensiv ist und sich viele Lagerstätten in Schwellenländern befinden, fließen in die Berechnung auch finanzielle, technische und politische Risiken ein. Liegt die Marktkapitalisierung unter dem inneren Wert, kommt ein Wertpapier für ein Investment infrage. Der Schwerpunkt des mit 30 bis 40 Titeln recht konzentrierten Portfolios liegt auf kleinen und mittelgroßen Gesellschaften.
Risikofreudiges Fondsmanagement
Die beiden größten Positionen im Fonds waren Ende September Rainy River Resources (8,7% des Vermögens) und Extorre Gold Mines (6,0%). Diese beiden Unternehmen sind klare Belege für die Risikofreude der Fondsmanager: Für Rainy Rivers Hauptprojekt im kanadischen Ontario präsentiert der Vorstand im ersten Quartal 2011 eine vorläufige Machbarkeitsstudie. Lohnt sich der Abbau nicht, dürfte der Aktienkurs drastisch sinken. Extorre wurde im März von Exeter Resources abgespalten. Wichtigste Lagerstätte der Firma ist Cerro Morro in Argentinien, die bisher nicht einmal über nachgewiesene Ressourcen, geschweige denn Reserven verfügt. Trotzdem gewann der Fonds zuletzt rasant an Wert – allein im September um 18,7%. Dabei spielte der Übernahmekampf um Andean Resources zwischen Eldorado Gold und Goldcorp eine wichtige Rolle. Der Vergleichsindex FT Gold Mines legte hingegen nur um knapp 5% zu. Auf längere Sicht überzeugte der Craton Capital Precious Metal vor allem dann, wenn die Preise für Gold (76% des Portfolios), Platin (12%) und Silber (5%) rasant stiegen. In Schwächephasen wie etwa 2008 büßte der Fonds jedoch überdurchschnittlich ein. Ziel des Fonds ist die Outperformance gegenüber dem FTSE Gold Mines. Das hat der Craton Capital Precious Metal seit der Eröffnung im November 2003 locker geschafft: Bis Ende September 2010 kletterte der Fonds auf Dollar-Basis um 194%oder 17% per annum, während die Benchmark um lediglich 117% oder 12% per annum zulegte.
Banken weiter optimistisch für Gold
Solange die Edelmetallhausse dauert, dürfte der Fonds weiter für eine ansehnliche Outperformance gut sein. Mitte Oktober erklomm der Goldpreis ein Rekordhoch von 1.387 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm). Mittelfristig peilen immer mehr Banken höhere Notierungen an, Goldman Sachs hob vor Kurzem das 12-Monats-Kursziel auf 1.650 US-Dollar je Unze an. Aus technischer Sicht spricht ebenfalls viel für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Der Fonds hat aber auch eine Schattenseite: Wegen der Performance-Gebühr liegt die Gesamtkostenquote per 30. Juni 2010 bei ungewöhnlich hohen 4,38%. Zumindest der Ausgabeaufschlag von bis zu 5% und die Rücknahmegebühr von 0,5% lassen sich durch eine Order über die Börse auf ein erträgliches Maß reduzieren. Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt beispielsweise in Frankfurt bei 1,2%.