Danske Invest Sweden
In Schweden treibt der Bond-Markt so manchem Vermögensverwalter die Sorgenfalten auf die Stirn: Denn im Musterland Skandinaviens werden Staatsanleihen knapp. Doch es gibt eine lukrative Alternative bei der Geldanlage. Schwedische Aktien bieten risikobereiten Investoren ungewöhnlich gute Perspektiven. Zumal die Performance stimmt: Die Börse Stockholm schlug in den vergangenen Jahren andere Märkte um Längen. Davon profitierten auch Aktienfonds wie zum Beispiel der Danske Invest Sweden.
Die Eurozone wird von einer Schuldenkrise gigantischen Ausmaßes erschüttert. Griechenland braucht weitere 65 Mrd. Euro, um eine Pleite abzuwenden. Portugal und Irland kämpfen ums Überleben. Belgien und Italien sind schwer überschuldet. Und zu allem Übel droht auch noch der global führenden Wirtschaftsmacht USA Anfang August der Bankrott, falls der amerikanische Kongress nicht bald das Schuldenlimit der Verfassung von derzeit 14.300 Mrd. US-Dollar anhebt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen: Schweden gehört zu den wenigen Industrienationen, die ihre Finanzen in Ordnung halten. Dank wachsender Steuereinnahmen baut das Land seine Staatsschulden zügig ab. Für 2012 rechnen Volkswirte mit einer Gesamtverschuldung von 27% der Wirtschaftsleistung. Zum Vergleich: In der Eurozone liegt der Durchschnitt etwa beim Dreifachen. Und die USA nähern sich rasant der 100%-Marke. Die Folge: Am schwedischen Rentenmarkt werden öffentliche Bonds knapp. Doch es gibt eine Alternative: ein Investment in schwedische Aktien.
Schwerpunkt auf Bankaktien
Leitindex der Stockholmer Börse ist der OMX 30, in dem Finanztitel die wichtigste Rolle spielen. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Deutschland oder Frankreich engagierten sich die skandinavischen Kreditinstitute weitaus weniger in den angeschlagenen Staaten des Mittelmeerraums. Entsprechend gut verkrafteten die Banken die globale Wirtschaftskrise. Hoch gewichtet im Index sind daneben die Bereiche Auto und Maschinenbau, Gesundheit, Telekommunikation sowie Textilhandel. In den schwedischen Blue-Chip-Aktienfonds dominieren diese Branchen ebenso. Toptitel im Portefeuille des Danske Invest Sweden waren daher Ende Mai neben den Telekomkonzernen Ericsson (7,6%) und TeliaSonera (4,9%) die drei Finanzgiganten Nordea (7,3%), Swedbank (5,2%) und SEB Skandinaviska Enskilda Banken (5,0%). Der erfahrene Fondsmanager Ulric Grönvall scheut sich nicht, über längere Zeit von seiner Benchmark abzuweichen. Anfang 2011 hatte Grönvall zum Beispiel die SEB und den Konsumgüterhersteller Electrolux deutlich übergewichtet, während er den Lkw-Bauer Scania sowie Hennes & Mauritz untergewichtet hatte. Im Mai baute er Bestände an Zyklikern wie Atlas Copco ab und stockte defensive Titel wie AstraZeneca auf.
Starke Performance
Mit einer Performance von 113% seit Anfang 2009 holte der Danske Invest Sweden die Verluste des Krisenjahres 2008 problemlos wieder auf und erklomm kürzlich sogar ein Rekordhoch. Besonders gut lief es 2009, als der Fonds seinen Vergleichsindex um mehr als 10 Prozentpunkte schlug. Aber auch auf längere Sicht kann sich die Leistung des Fondsmanagements sehen lassen: Seit der Auflegung im April 1997 schaffte der Fonds eine durchschnittliche Rendite von 9%. Trotzdem liegen die Verwaltungskosten nicht höher als die vergleichbarer Fonds. Die Gesamtkostenquote (TER) betrug zuletzt 1,75% per annum. Relativ günstig ist der Ausgabeaufschlag von 3%.