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DWS Intervest

Mit dem von Klaus Kaldemorgen geleiteten globalen Aktienteam der DWS steht Intervest-Fondsmanager Marc-Alexander Kniess eine äußerst erfahrene Truppe zur Seite. Wenn die Performance auch zuletzt enttäuschte, stellt der international anlegende Fonds doch für langfristig orientierte Anleger ein solides Investment dar. Derzeit spiegelt die defensive Ausrichtung des Portfolios die Sorge des Managements um die Konjunkturerholung wider. Anleger, die ebenfalls an der Dynamik des weltweiten Aufschwungs zweifeln, sollten einen Blick auf den DWS Intervest riskieren.

BÖRSE am Sonntag

Seit Längerem beäugt Marc-Alexander Kniess den rasanten Aufschwung an den Aktienmärkten skeptisch. Im März 2009 erkannte er zwar völlig richtig die scharfe Trendwende nach oben. Den Banktiteln traute er aber nicht so recht über den Weg. Wen wundert’s, nur wenige Monate zuvor hatte das globale Finanzsystem vor dem Kollaps gestanden. Vielleicht deswegen schaltete Kniess viel zu früh einen Gang zurück. Bereits im Sommer 2009 erhöhte er sukzessive die Anteile defensiver Branchen wie Versorger, Telekommunikation und Gesundheit im Portefeuille. Dagegen ließ er Finanztitel, von wenigen Ausnahmen abgesehen, untergewichtet. Die Folgen für die relative Fondsperformance waren erheblich: Hatte der DWS Intervest im ersten Halbjahr 2009 noch weit vor seiner Vergleichsgruppe gelegen, hatte es Ende 2009 nur noch zu einem Platz im Mittelfeld gereicht. 2010 lief es bisher auch nicht viel besser.

Goldminen gewinnen an Gewicht

Dafür war vor allem das schwache Abschneiden der Energieversorger verantwortlich, aber auch die Schwergewichte der Ölbranche ließen zu wünschen übrig. Generell belasten allerdings einzelne Titel die Wertentwicklung des Fonds nur wenig. In der Regel hat Kniess 70 bis 90 verschiedene Aktien im Portfolio, die einzeln maximal 3% des Vermögens binden. Ende April waren Royal Dutch und Vivendi (je 1,6%) sowie E.ON und RWE (je 1,5%) am höchsten gewichtet. Bereits auf dem fünften Platz folgte der Goldminenkonzern Kinross. Agnico Eagle stammt ebenfalls aus diesem Segment. Daran wird der Top-Down-Ansatz deutlich. Die Deutsche Bank rechnet bis 2012 mit einem Goldpreisanstieg auf 1.600 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Davon profitieren Goldminen, also nehmen die Fondsmanager entsprechende Aktien ins Depot. Weiteres Beispiel ist Japan: Seit dem dritten Quartal 2009 setzt Kniess auf diese Börse, insbesondere Banken und exportorientierte Unternehmen, weil die DWS von einer Abwertung des Yen gegenüber US-Dollar und Euro ausgeht. Extrem auffällig ist die negative Meinung zur Wall Street: Mit einem guten Zehntel liegt der DWS Intervest um rund 40 Prozentpunkte unter der Benchmark! Relativ hoch ist dagegen die Cashquote von fast 18%.

Per saldo wird die skeptische Haltung des Fondsmanagements zum weltweiten Wirtschaftsaufschwung mehr als deutlich. Substanzstarke Aktien könnten in diesem Umfeld relativ gut abschneiden. Für kurzfristig eher pessimistische, aber auf lange Sicht positiv eingestellte Investoren ist der DWS Intervest daher interessant. Zumal sich die Gebührenbelastung mit 1,45% jährlich in Grenzen hält. Der Ausgabeaufschlag von bis zu 5% lässt sich durch Orders an der Börse drastisch reduzieren: In Frankfurt zum Beispiel liegt der Spread zwischen An- und Verkaufskurs nur bei 0,76%. Wegen der geringen Börsenumsätze und der heftigen Kursschwankungen an den Aktienmärkten sollten Anleger ihre Aufträge besser mit Limit erteilen.