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Flossbach von Storch Defensiv R

Die Vermögensverwaltung Flossbach von Storch mit Sitz in Köln gehört zu den größeren Vermögensverwaltern in dieser Republik. Rund 60 Mitarbeiter kümmern sich um die Kundenvermögen in Höhe von insgesamt etwa 4,5 Mrd. Euro. Das ist kein Pappenstiel, sondern eine ansehnliche Summe. Die unterschiedlichen Anlagestrategien können mit Fonds aus dem eigenen Haus bedient werden. Konservative Anleger spricht der Flossbach von Storch Defensiv R an.

BÖRSE am Sonntag

Mit dem Teilfonds Flossbach von Storch Defensiv R dürfte sich der Anlegertyp wohlfühlen, dem es vor allem um Erhalt des Kapitals geht. Das sind Anleger, die zwar Rendite sehen wollen, dafür aber nicht bereit sind, höhere Risiken einzugehen. Entsprechend ist die höchste zulässige Aktienquote auf 35% des Fondsvermögens festgelegt. Ein Blick auf das Depot zeigt, dass die Fondsmanager derzeit vor allem auf Werte setzen, die in unruhigen Börsenzeiten nach Überzeugung vieler Experten gewisse Vorzüge besitzen: nichtzyklische Konsumwerte, Pharma- und Telekommunikations-Titel. Daneben liegen Bundesobligationen, Wandelanleihen sowie andere Zielfonds – auch aus dem Hause Flossbach von Storch – im Portfolio. Gold, so heißt es aus dem Haus Flossbach von Storch, hat im laufenden Jahr zudem dafür gesorgt, dass der Absturz der Finanzmärkte einigermaßen aufgefangen werden konnte. Edelmetalle waren zuletzt mit 15,4% im Portfolio vertreten.

In der jüngsten Börsenturbulenz wurden Zusatzerträge durch Stillhaltergeschäfte genutzt. Ein Hinweis auf aktives Management. Die Manager beraten regelmäßig, orientieren sich am „aktuellen Weltbild“ und können flexibel auf aktuelle Ereignisse reagieren. Der Fonds ist noch relativ jung. Seit dem 24.10.2007 werden Anlegergelder eingesammelt. Seither hat er unter Einbeziehung aller Kosten 8,07% zugelegt. Auf Sicht von drei Jahren liegt die Performance bei 19,53% und in diesem Jahr wurde ein Minus von 0,2% eingefahren. Das ist, wenn man sich die Entwicklung an den Finanzmärkten anschaut, kein schlechtes Ergebnis. Von der Fondsbewertungsagentur Morningstar hat der Fonds vier Sterne erhalten. Eine Benchmark für den Fonds gibt es nicht, lediglich einen Referenzindex, der aus unterschiedlichen Komponenten zusammengesetzt ist.

Derzeit irritiert beim Fonds die Angabe zur Ertragsverwendung. In einigen Dokumenten wird noch von einem thesaurierenden Fonds gesprochen, während es in anderen heißt, der Fonds sei ausschüttend. Der Grund für die scheinbare Verwirrung: Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres (30.09.2011) wurde die Ertragsverwendung umgestellt. Aus einem thesaurierenden Fonds wurde zum 01.10.2011 ein ausschüttender Fonds. Nach Angaben des Unternehmens hat das vor allem steuerliche Gründe und ist auf den Wunsch der Anleger zurückzuführen. Bei dem Verkauf von thesaurierenden Fonds sei die steuerliche Belastung zum Zeitpunkt des Verkaufs zu hoch gewesen. Es könne noch etwas dauern, bis alle Dokumente auf allen verfügbaren Internetseiten angepasst seien, heißt es aus dem Hause Flossbach von Storch.

Der Ausgabeaufschlag kann bei bis zu 5% liegen. Hinzu kommt eine jährliche Management-Gebühr von 1,28%. Die Gesamtkosten (TER) liegen bei 1,59% für das Geschäftsjahr 2010. Neuere Daten sind noch nicht verfügbar, dürften aber nicht wesentlich abweichen, heißt es aus dem Hause Flossbach von Storch. Der Fonds wendet sich hauptsächlich an Anleger, die längerfristig orientiert sind. Die Mindesthaltedauer sollte bei drei Jahren, besser mehr liegen. Ein kürzerer Horizont mache bei diesem Fonds keinen Sinn.