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Flossbach von Storch Strategie Multiple Opportunities

Fondsmanager Bert Flossbach ist bekannt für seine skeptische Einstellung gegenüber Renten, insbesondere von Staatsanleihen rät er ab. Dagegen hält er viel von Sachwerten. Diese Substanzorientierung spiegelt sich auch im Portfolio des flexiblen Mischfonds Flossbach von Storch (FvS) Strategie Multiple Opportunities wider. Gelohnt hat sich der Fonds für Anleger auf jeden Fall. Seit Auflegung im Oktober 2007 stieg der Anteilswert um fast 40%.

BÖRSE am Sonntag

Um eine Benchmark kümmert sich Fondsmanager Bert Flossbach beim FvS Strategie Multiple Opportunities nicht, für ihn zählt nur die absolute Rendite seiner Investments. Im Jahr 2011 fiel diese allerdings wenig berauschend aus: Nur ein mageres Plus von 0,3% steht seit dem Ultimo zu Buche. Dafür war vor allem die rückläufige Entwicklung des Goldpreises verantwortlich. Dagegen kletterte die Silbernotiz jüngst auf ein 31-Jahres-Hoch von über 36 US-Dollar je Unze (31,1 Gramm). Flossbach nahm allerdings erst im Januar Anteile des Silber-ETF der Zürcher Kantonalbank ins Portfolio. Gold hält er schon länger. Auf die Edelmetalle entfielen Ende Februar 19% des Fondsvermögens. Mit 69% steckte der Großteil des Kapitals in Aktien. Dabei bevorzugte er die defensiven Branchen Konsum, Telekom und Immobilien.

Außerdem hält Flossbach eine Shortposition im Bund-Future (20% des Vermögens). Er hat also Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren am Terminmarkt leer verkauft. Seiner Meinung nach dürften die Renditen für Staatsanleihen mittelfristig anziehen, da die Bonität der Schuldner spürbar abgenommen hat und die Inflation erheblich anziehen könnte. Die Inflationsgefahr erkannte jüngst auch Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank EZB. Schon für April drohte er eine Zinserhöhung an, um die Preissteigerung in der Euro-Zone zu bremsen, die zuletzt mit 2,4% deutlich über den Zielwert von 2% geklettert war. Bisher verloren Bonds zwar kaum an Wert. Aber das kann durchaus noch kommen. In diesem Fall würde die Shortposition erheblich an Wert gewinnen.

Substanzstarke Aktien dominieren das Portfolio

Das verspricht sich Flossbach auch von der TAG Immobilien, mit 6,7% des Vermögens das Schwergewicht im Aktienbereich. Der SDAX-Konzern hält vorrangig Wohnimmobilien in Deutschland. Durch die Akquisition der Colonia Real Estate baute die Gesellschaft ihren Bestand massiv aus. Anleger erwarten viel von der Expansionsstrategie des Vorstands Rolf Elgeti. Seit er am 1. Juli 2009 das Ruder bei der kleinen Immobilienfirma übernahm, kletterte der Aktienkurs um 166%. Weitere große Positionen im Portefeuille sind dividendenstarke TecDAX-Titel wie Freenet (5,8%) oder Drillisch (3,1%). Aber auch Blue Chips wie China Mobile (2,0%), Nestlé (2,0%) oder Wal-Mart Stores (1,9%) sind prominent vertreten. Insgesamt ist das Depot mit 40 Aktien relativ stark konzentriert. Aber die Fokussierung hat die Performance keineswegs belastet. Ganz im Gegenteil: Die Rendite seit Auflegung des Fonds beträgt 36,7%. Vergleichbare Indizes wie der MSCI World oder der DAX verzeichnen für den gleichen Zeitraum ein Minus.

Trotz der exzellenten Wertentwicklung ist die Gebührenbelastung erträglich: Für das Fondsmanagement werden nur 1% jährlich berechnet. Den Ausgabeaufschlag von bis zu 5% können Anleger zumindest teilweise einsparen, weil der Fonds an den Börsen Düsseldorf und Hamburg notiert wird. Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs beträgt etwa 1,4%. Hinzu kommen allerdings noch die Orderspesen.