ING Invest Global Opportunities
Internationale Aktienfonds mit einer überdurchschnittlichen Performance sind rar. Doch es gibt sie: Der Global Opportunities der niederländischen Gesellschaft ING Invest setzt auf wachstumsstarke Standardwerte. Dabei konzentriert sich das Management auf sieben Anlagethemen. In den vergangenen drei Jahren verlor der Fonds zwar leicht, hängte aber die meisten Konkurrenten ab.
Der ING Invest Global Opportunities hatte keinen leichten Start. Gegründet kurz nach dem Platzen der Technologieblase zeigte der Fonds in den ersten Jahren eine miserable Performance. Doch das änderte sich 2005, als Tycho van Wijk das Ruder übernahm: „Wir investieren nicht in Sektoren, Regionen oder Länder, sondern in reale Trends“, beschreibt der Niederländer das strategische Prinzip. Basis des Investment-Prozesses ist die Auswahl der Blue Chips an den internationalen Börsen, die ihre Marktposition bei Wachstumstrends langfristig ausbauen können. Dabei hat van Wijk sieben Hauptthemen identifiziert: digitale Revolution, veränderte Konsumenten, Wirtschaftswachstum, sozialer und politischer Wandel, Demografie, Innovationen und Umwelt. Daraus resultiert ein breit gestreutes Portfolio aus mehr als 100 Aktien, dessen Fokus auf Konsum, Finanz- und Technologietiteln liegt. Ende Oktober waren jeweils rund 19% des Fondsvermögens in diesen drei Segmenten angelegt. Energie, Gesundheit, Material und Industrie bilden weitere Schwerpunkte mit Gewichtungen von jeweils 8 bis 11%.
Satte Gewinne mit US-Technologietiteln
Daneben spielen Subthemen eine wichtige Rolle für die Performance. Im Bereich der digitalen Revolution beispielsweise hält das Fondsmanagement die Bereiche Cloud Computing und Virtualisierung für besonders spannend. Deshalb erhöhte van Wijk die Gewichtung von Citrix Systems allein im Oktober um 0,5% auf 2,0%. Der amerikanische Cloud-Computing-Spezialist avancierte damit zur zweitgrößten Position. Verkauft hat das Management stattdessen einen Teil seiner Apple-Aktien. Aber Gewinnmitnahmen nach einem Kursanstieg um mehr als 250% seit Ende 2008 scheinen vernünftig. Außerdem ist der NASDAQ-Bolide mit 2,4% Gewichtung immer noch die Nummer 1 im Depot. Auf den Plätzen 3 bis 5 rangieren die Großbank Citigroup, der Software-Konzern Adobe Systems und der Saatgutriese Monsanto.
Beeindruckende Outperformance über Jahre hinweg
Im Portefeuille überwiegen zwar US-Werte mit 41,4% des Vermögens bei Weitem. Boom-Staaten wie China (8,7%) oder Brasilien (4,5%) kommen aber auch nicht zu kurz. Da deutsche Aktien eher unter „ferner liefen“ rangieren, eignet sich der ING Invest Global Opportunities gut als Depotergänzung. Zumal der Fonds mit einer langfristigen Outperformance überzeugt: In den vergangenen fünf Jahren betrug die Wertentwicklung 3,1% per annum, 2,9% mehr als der Vergleichsindex MSCI World. Damit hängte van Wijk die meisten Konkurrenten ab, die im Schnitt sogar Verluste einfuhren. Die hier vorgestellte Luxemburger Tranche wurde allerdings erst 2006 aufgelegt. Aber auch auf 3-Jahres-Sicht ist die Outperformance gegenüber der Benchmark von 0,9% per annum zufriedenstellend. Angesichts dieser guten Management-Leistung gehen die Gebühren in Ordnung. Mit 1,84% fällt die Gesamtkostenquote durchschnittlich aus. Der Ausgabeaufschlag ist mit 3% günstig und lässt sich über Rabatte mancher Banken oder Fondsvermittler weiter reduzieren.