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JPM Europe Strategic Dividend

Mit dem JPM Europe Strategic Dividend setzen Anleger auf europäische Blue Chips mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite, die auf lange Sicht zu einer Outperformance führt. Die Wertentwicklung des Fonds könnte besser sein. Zuletzt zeichnete sich eine klare Verbesserung der Performance ab. Die Verwaltungskosten liegen im Rahmen, eine Performance Fee verlangt J.P. Morgan nicht.

BÖRSE am Sonntag

Britische Aktien haben es Michael Barakos angetan. In vielen der von ihm verwalteten Fonds sind Papiere aus London hoch gewichtet. So auch im Portfolio des JPM Europe Strategic Dividend: Die größten Positionen waren Ende März der Ölriese Royal Dutch Shell (3% des Vermögens), der Telekomkonzern Vodafone und das Finanzkonglomerat HSBC Holdings (jeweils 2%). Großbritannien ist im Portefeuille gegenüber der Benchmark MSCI Europe Total Return um 4,1% übergewichtet. Auf den ersten Blick scheint das nicht viel zu sein, doch in britische Papiere hat Barakos damit 36,5% des Fondsvermögens investiert. Klar nach unten weicht er dagegen bei den Märkten Deutschland (–5,6%), Frankreich (–3,3%) und Schweiz (–7,5%) ab. Dabei gibt es hierzulande durchaus Aktien mit hoher Dividendenrendite wie zum Beispiel Energieversorger oder Versicherer.

Solide langfristige Überrendite gegenüber dem Vergleichsindex

Barakos lag zumindest in den vergangenen Jahren meist richtig mit seiner Einschätzung. Auf 3-Jahres-Sicht schaffte er bis Ende März 2011 eine Performance von rund 2% per annum, ein Plus von 2,6% gegenüber dem Vergleichsindex. Am besten fiel seine Leistung 2009 aus: In diesem Jahr hängte er den MSCI Europe um 8,8% ab. Grundsätzlich ist seine Anlagestrategie aber eher langfristig ausgerichtet. Denn mit dem Fonds können Investoren von einer Besonderheit am Kapitalmarkt profitieren: Auf lange Sicht schneiden Papiere mit einer stattlichen Ausschüttung besser ab als Titel mit einer niedrigen Dividende. Zu diesem Ergebnis kam eine Vielzahl von Studien. Allerdings ist die Überrendite in der Regel nicht gigantisch. Sie beträgt ein paar Prozentpunkte pro Jahr. Große Kurssprünge dürfen Anleger von einem Standardwerte-Aktienfonds ohnehin nicht erwarten. Zumal hohe Ausschüttungen auch ihre Ursache darin haben, dass die Anleger den Unternehmen wenig Ertragspotenzial zubilligen. Die Folge: niedrige Aktienkurse.

Erhebliche Kostenersparnis bei Order an der Börse

Ein Teil der Überrendite wird außerdem durch die Kosten des Fonds kompensiert: Neben der Verwaltungspauschale von 1,5% jährlich wird das Vermögen von sonstigen Spesen über 0,4% belastet. Daraus errechnet sich eine Gesamtkostenquote von 1,9%. Der Ausgabeaufschlag von 5% ist nicht unüblich, wird aber um eine Rücknahmegebühr von 0,5% ergänzt. Deshalb dürfte sich ein Kauf über die Börse für die meisten Fondssparer lohnen. Schließlich beträgt der Spread zwischen An- und Verkaufspreis in der Regel maximal 1%, beispielsweise in Düsseldorf nur 0,7%. Dazu sind allerdings noch die Orderspesen zu addieren.

Generell sind dividendenorientierte Investmentfonds eher für konservative Anleger gedacht, aber für den JPM Europe Strategic Dividend trifft das wegen der Übergewichtung risikoreicher Finanztitel nicht uneingeschränkt zu. Fondsmanager Michael Barakos hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er die höheren Kosten eines aktiv gemanagten Portfolios gegenüber einem indexorientierten Investment verdienen kann.