Loys Global
Nach den herben Kursverlusten der vergangenen Wochen haben sich die Börsen wieder stabilisiert. Doch die Lage bleibt wegen der Probleme des Finanzsektors und der Zykliker kritisch. Selbst Schnäppchenjäger stocken ihre Positionen nur vorsichtig auf. Eine interessante Alternative zu indexorientierten Fonds bildet der Loys Global. Der Aktienfonds investiert global in fundamental unterbewertete Titel.
Christoph Bruns rät zum Einstieg in den Aktienmarkt. Im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ sagte der Manager des Loys Global: „Wer langfristig anlegt, der sollte jetzt Aktien mit Substanz einsammeln.“ Für seinen Fonds kaufte Bruns bereits zu. Er stockte zum Beispiel beim britischen Ölgiganten BP kräftig auf. Dabei war der Stoxx-50-Titel schon Ende Juli mit einer Gewichtung von 6,4% die zweitgrößte Position im Portfolio. An der Spitze stand das koreanische Unternehmen SK Telecom (7,4%). Dahinter rangierten der IT-Dienstleister Bechtle (6,0%), der italienische Energiekonzern Eni (4,6%) und die Deutsche Post (3,9%). Am Ex-Monopolisten begeistert Bruns vor allem die hohe Dividendenrendite. Trotz dieser Investitionen sank die Cashquote seit Ende Juli nur von 25% auf 15%. Bruns hat also noch liquide Mittel, um weiter Aktien von Unternehmen zu erwerben, die „zu Unrecht in den emotionalen Abwärtsstrudel an den Börsen gerissen wurden“.
Raus aus Gold, rein in Aktien
Dazu zählt er allerdings keine Banken, deren Bilanzen ihm nicht transparent genug sind. Allerdings sollten Anleger einkalkulieren, dass es weiter abwärts gehen könnte. Die Schuldenkrise scheint ihn kaum zu beunruhigen: „Im Grunde sind wir im Westen doch alle pleite, auch Deutschland.“ Trotzdem setzt er vorrangig auf Deutschland (33,8% des Fondsvermögens). Wenig hält er von Gold. Sein Rat: „Raus aus Gold, bevor die Rally abrupt endet.“ So überraschend diese Empfehlung angesichts der Edelmetallhausse klingt: In den vergangenen Jahren lag Bruns mit seiner Einschätzung oft richtig: Seit Anfang 2007 hängte er den MSCI World Index um ein Fünftel ab. Seine Anlagephilosophie beruht auf der Fundamentalanalyse. Bruns nimmt seiner Meinung nach massiv unterbewertete Aktien ins Portefeuille und hält an diesen auch in kritischen Börsenphasen fest. Der mit 30 bis 50 Positionen relativ stark konzentrierte Fonds eignet sich daher eher für Investoren mit einem längeren Anlagehorizont, die ein erhöhtes Risikolevel akzeptieren. Denn der Loys Global ist überdurchschnittlich in deutschen Nebenwerten engagiert. Außerdem hängt die Performance erheblich von Fondsmanager Christoph Bruns ab, der zu den Miteignern der bankenunabhängigen Kapitalanlagegesellschaft Loys gehört.
Performance Fee mit High Watermark
Die Verwaltungskosten wirken auf den ersten Blick recht niedrig. Doch neben der jährlichen Managementvergütung von 0,8% erhält die jeweilige Vertriebsstelle bis zu 0,6% des Fondsvermögens. Hinzu kommt eine erfolgsabhängige Vergütung von 10%, die allerdings mit einer High-Watermark-Schwelle versehen ist. Die Performancegebühr wird nur fällig, wenn der Fonds auf einem Allzeithoch notiert. Der Ausgabeaufschlag von maximal 5% lässt sich teilweise einsparen: zum einen über Rabatte von Banken und Fondsplattformen, zum anderen durch eine Order an der Börse. In Stuttgart beispielsweise beträgt der Spread zwischen An- und Verkaufskurs 2%.