M&G Global Basics: Neue Titel, neuer Schwung
Graham French zählte lange Jahre zu den erfolgreichsten Fondsmanagern. Sein über 6 Mrd. Euro schwerer M&G Global Basics erzielte auf Sicht von zehn Jahren 254%. Im vergangenen Jahr aber lief es schlecht. Der Fonds blieb weit hinter der Benchmark zurück. Vor allem das Engagement in Minenwerten schadete der Performance. Nun hat French den Fonds neu justiert und hofft, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.
Sein dem Jahr 2000 ist Graham French für den M&G Global Basics verantwortlich. Das Anlagekonzept hat der Brite selbst entwickelt: Das Portfolio besteht aus Unternehmen, die all die Produkte herstellen, die Menschen im weitesten Sinne zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse benötigen. Oder wie French es sagt: „Ich investiere in alles, was man essen, trinken, rauchen, tragen, bewohnen oder fahren kann.“ Neben den Herstellern von Nahrungsmitteln kann der Fonds sich auch bei Stahlproduzenten, Flugzeugbauern, Autoherstellern, Immobilienunternehmen, Kosmetikkonzernen und Minenwerten engagieren.
Verzicht auf Finanzwerte
Das Konzept hat viele Vorteile. Die von French nach gründlicher Analyse ausgesuchten Unternehmen sind in der Lage, auch in konjunkturell schwierigen Zeiten Gewinne zu erzielen. Sie werden daher von Anlegern als sicherer Hafen geschätzt. Vor allem aber profitieren sie von der Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern. Als positiv für die Wertentwicklung wirkte sich auch der Verzicht des Managers auf Bankwerte aus. Er fühle sich nicht in der Lage, deren Bilanzen zu verstehen, begründete French die Abstinenz. Sie sorgte dafür, dass der Fonds speziell 2008 weniger als die Konkurrenz unter den Folgen der Finanzkrise litt.
Die zunächst erzielten Erfolge, die der Fonds nicht zuletzt auch seiner langfristig ausgerichteten Anlagestrategie verdankt, machten das Produkt zum Absatzschlager. Über 6 Mrd. Euro steckten Anleger in M&G Global Basics. Ihnen gefiel zudem die Tatsache, dass der Fonds keine Short-Positionen einnahm und auch Derivate nicht einsetzte. Für die Investoren gewann der Fonds so deutlich an Transparenz.
Goldminen glänzten nicht
Doch das Festhalten an Titeln, auch wenn die Kurse deutlich sinken, erwies sich speziell im vergangenen Jahr als die falsche Maßnahme. Speziell die Kurse der Edelmetallförderer waren in den Keller gegangen, nachdem der Goldpreis nachgegeben hatte und etliche Minen in Südafrika bestreikt wurden. Auch mit der britischen Sicherheitsfirma G4S, sie zählte 2012 zu den Top-Holdings, hatte French kein Glück. Der Aktienkurs des Unternehmens rutschte um 17% nach unten, als es dem Management nicht wie angekündigt gelungen war, für die in London stattfindenden olympischen Sommerspiele zusätzliches Personal einzustellen.
Bierhersteller sorgt für Performance
Vor Kurzem hat sich French für die schlechte Wertentwicklung von nur 2% im vergangenen Jahr bei den Anlegern entschuldigt. Er reduzierte die Gewichtungen von Rohstoffunternehmen deutlich. Sie sind im Portfolio nur noch mit rund 15% vertreten. Rund 34% der Mittel stecken dagegen nun in der Verbrauchsgüterbranche. Zu den Top-Titeln aus dem Sektor zählen neben Unilever auch Kirin Brewery. Eine gute Entscheidung. Der Kurs des japanischen Bierherstellers zog in den vergangenen Wochen deutlich an.
Chancen sieht der Manager auch bei Symrise. Das deutsche Unternehmen stellt Duft und Geschmacksstoffe her. Auch damit liegt French bislang richtig. Der Titel verbesserte sich seit Jahresanfang um 12%.
Fazit: Die Neujustierung des Fonds zeigt erste Erfolge. Seit Jahresanfang erzielte der Manager bislang immerhin ein Plus von deutlich über 3%. Die Investment-Idee ist grundsätzlich vielversprechend. Allerdings ist der Ausgabeaufschlag mit 5,25% sehr hoch.