M&W Privat
Erst vor wenigen Wochen erhielt der vermögensverwaltende Superfonds M&W Privat die Vertriebszulassung für Deutschland. Dadurch wurde der Mischfonds mit seiner hohen Gewichtung an Gold und Silber auch für deutsche Privatanleger verfügbar. Aufgrund der beeindruckenden Performance in den vergangenen Jahren ist der Fonds nicht nur für Edelmetallfans interessant.
Ein Fonds investiert üblicherweise in eine bestimmte Anlageklasse wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Oft legen die Bedingungen auch ein ganz bestimmtes Segment fest, sodass das Kapital nur in eine klar definierte Branche oder Region fließen darf. Über die optimale Verteilung des gesamten Anlagevermögens muss jeder Sparer allein entscheiden. Es sei denn, er verfügt über eine größere Summe, mit deren Management er einen professionellen Vermögensverwalter betrauen kann. Dieser kümmert sich um die Asset Allocation und damit vor allem um eine Frage: Wie viel Prozent des Kapitals sollen in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder liquide Mittel gepumpt werden? Eine Ausnahme bilden Mischfonds, bei denen der Manager aber meist nur zwischen Aktien und Anleihen wechseln kann, sowie Superfonds. Seit Mitte September gehört der M&W Privat der 1989 gegründeten Vermögensverwaltung Mack & Weise zu den wenigen Vertretern dieser Spezies am deutschen Fondsmarkt.
Hohe Edelmetallquote im Portfolio
Martin Mack und Herwig Weise zählen nicht zu den Börsenoptimisten. Schon seit Längerem steht für sie der Erhalt des investierten Kapitals im Vordergrund und nicht eine möglichst hohe Performance. Vielleicht gerade deshalb hängten die beiden Hamburger Kaufleute andere Fonds bei der Rendite deutlich ab. In den vergangenen drei Jahren betrug die durchschnittliche Verzinsung mehr als 9% per annum. Selbst gute Mischfonds schafften im gleichen Zeitraum wegen der Börsenbaisse des Jahres 2008 meist nur ein knappes Plus. Im laufenden Jahr gelang dem M&W Privat ebenfalls eine Outperformance, wenn sie die anderen Vertreter ihrer Kategorie auch nur um gut 1% schlugen. Allerdings haben Mack und Weise den Fonds extrem defensiv aufgestellt: Per Ende September steckten 32% des Fondsvermögens in Bundesanleihen mit kurzer Restlaufzeit, ein Viertel in Schweizer Edelmetall-ETFs und 32% auf Euro-Konten. Knapp 3% halten sie in Form von Goldbarren und Derivaten. Für Aktien sind die Fondsmanager sehr pessimistisch: Mit 8% des Vermögens setzen sie auf einen fallenden DAX. Mack und Weise rechnen nämlich damit, dass die Aktienmärkte in den nächsten Monaten die Tiefkurse vom März 2009 unterschreiten werden. Sobald die Wirkung der Konjunkturprogramme verpufft, werde es einen deflatorischen Einbruch geben, glauben die beiden.
Gebühren nagen an der Performance
Für Fondsanleger, die ebenfalls mit fallenden Börsen und steigenden Goldpreisen rechnen, bietet der M&W Privat eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Mischfonds. Insbesondere der beträchtliche Anteil an Schweizer Edelmetall-ETFs, die deutsche Anleger nicht direkt erwerben dürfen, macht den Fonds zu etwas Besonderem. Ein Manko ist die Gebührenstruktur: Wegen der Performance Fee erreicht die Gesamtkostenquote happige 2,62%. Der Ausgabeaufschlag von 4% ist auch nicht von Pappe. Liegen Mack und Weise allerdings richtig mit ihrer Einschätzung der Kapitalmärkte, spielen die Gebühren eine untergeordnete Rolle, weil saftige Gewinne anfallen. Liegen sie falsch, schneiden andere Fonds besser ab.