RenditDeka
Niedrige Leitzinsen ließen die Renditen an den Anleihemärkten auf Rekordtiefs fallen. Entsprechend mies sind die Ertragsaussichten von Rentenfonds. Ein erfahrener Manager wie beim RenditDeka kann trotzdem für eine ordentliche Wertentwicklung sorgen. Die hohe Kostenbelastung des Fonds begrenzt allerdings die Perfomance-Chancen.
In den vergangenen Monaten ging es mit den Zinsen an den Bond-Märkten drastisch nach unten. Zuletzt erholten sich die Renditen zwar wieder ein wenig, weil sich die Perspektiven in diesem Jahr günstiger darstellten als zunächst erwartet: Mehr als 3% Wachstum sind hierzulande fast schon sicher. Aber 2011 wird sich die Konjunktur in den meisten Industriestaaten nach Ansicht führender Wirtschaftsforscher und des Internationalen Währungsfonds spürbar abschwächen. Deshalb gehen viele Volkswirte davon aus, dass die Löhne nicht besonders stark steigen werden, auch wenn die Bundesregierung in Person ihres Wirtschaftsministers Rainer Brüderle für kräftige Lohnsteigerungen plädiert.
Anlagenotstand herrscht auch bei Rentenfonds
Solange die Konjunktur aber nicht deutlich anzieht und die Inflationsrate niedrig bleibt, liegt die von vielen Anlegern ersehnte Zinswende wohl noch in weiter Ferne. Investoren stecken nun in einem Zwiespalt: Anleihen kaufen und bei steigenden Zinsen Kursverluste riskieren oder das Kapital kurzfristig parken und kaum Erträge generieren. Wie reagieren die Manager von Rentenfonds auf diese Situation? Immerhin stehen sie unter erheblichem Performance-Druck. Einfach abzuwarten können sie sich kaum leisten. Insbesondere dann nicht, wenn ihre Fondsgesellschaft von einer Outperformance gegenüber der Benchmark erheblich profitieren würde.
Volker Hastrich, der den 1,4 Mrd. Euro schweren RenditDeka seit 2008 verwaltet, und sein Team versuchen, durch aktives Management Zusatzerträge zu generieren. Das Portfolio unterscheidet sich von der Benchmark ML EMU Broad Market Index in Euro hinsichtlich der Länder- und Sektorenzusammensetzung. Im September wurde die Untergewichtung in spanischen Staatsanleihen durch Zukäufe abgebaut und stattdessen fünfjährige Bundesanleihen verkauft. Ebenfalls abgegeben wurden irische Staatsanleihen. Die größten drei Positionen im Fonds waren Ende des dritten Quartals ein Bond Italiens mit 4,7 Jahren Restlaufzeit (2,6% des Vermögens), eine französische Anleihe mit 15,6 Jahren Restlaufzeit (2,6%) und eine spanische Obligation mit 4,6 Jahren Restlaufzeit (2,1%). Obwohl die durchschnittliche Restlaufzeit der Wertpapiere im Fonds mit 7,2 Jahren nicht gerade kurz ist und sich einige riskantere Papiere im Portefeuille befinden, erreicht die Durchschnittsrendite gerade einmal 2,7%.
Hohe Kosten zehren an den Erträgen
Fondsmanager Volker Hastrich verfügt über 19 Jahre Investment-Erfahrung. Dennoch wird es ihm schwerfallen, die Performance der vergangenen Jahre zu wiederholen. Auf 3-Jahres-Sicht schaffte der Fonds 5,4% per annum. Selbst wenn Hastrich trotz der niedrigen Renditen am Kapitalmarkt überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt, dürften die Anteilseigner kaum davon profitieren. Denn die Gesamtkostenquote (TER) inklusive Performance Fee lag zuletzt bei rund 1%. Das klingt wenig, Investoren sollten sich aber nicht täuschen lassen. Die Gebühren zehren rechnerisch mehr als ein Drittel der Durchschnittsrendite auf. Außerdem orientiert sich die Erfolgsbeteiligung von bis zu 25% an der Performance vor Kosten und wird ohne High Watermark fällig. Zumindest der Ausgabeaufschlag von bis zu 3% lässt sich durch eine Order an der Börse auf ein erträgliches Maß reduzieren. Der Spread zwischen An- und Verkaufskurs liegt beispielsweise in Frankfurt bei 0,7%.