Schroder ISF US Small & Mid-Cap Equity
An den amerikanischen Börsen ist das Übernahmefieber ausgebrochen, vor allem kleine und mittlere Firmen werden zum Ziel von Übernahmen. Denn die von den Notenbanken ausgelöste Geldschwemme erleichtert die Finanzierung. Außerdem wachsen viele Unternehmen dieser Größenklasse trotz Wirtschaftskrise rasant. Für europäische Anleger ist es allerdings schwer, die aussichtsreichsten Investments zu finden. Mit einem überdurchschnittlichen Fonds wie dem Schroder ISF US Small & Mid-Cap Equity fällt das leichter. Doch die Kosten sind happig.
Kaum eine Woche vergeht an der Wall Street ohne Übernahme in Milliardenhöhe. Erst vor wenigen Tagen wurde Timberland zum Ziel einer Offerte. Der amerikanische Bekleidungskonzern VF Corp. stärkt mit dem Deal im Volumen von 2 Mrd. US-Dollar seine Outdoor-Sparte. Das Angebot dürfte von Erfolg gekrönt sein. Schließlich enthält es eine Prämie von mehr als 40% auf die letzte Notiz vor Veröffentlichung des Übernahmeangebots. Ähnliche Kursaufschläge gab es in den vergangenen Wochen zuhauf. Meist will ein Käufer andere Interessenten abschrecken, um einen teuren Übernahmekampf zu vermeiden. Außerdem hofft er auf die Realisierung hoher Synergieeffekte und ansehnlicher Kosteneinsparungen. Dass diese sich oft nicht vollständig umsetzen lassen, kann dem Aktionär einer übernommenen Firma gleichgültig sein. Schließlich hat er den Kaufpreis bereits in der Tasche.
Hohe Liquiditätsquote drückt auf die Performance
Dank der niedrigen Zinsen rechnen Marktbeobachter mit einer Fortsetzung der Übernahmewelle. Solange die amerikanische Notenbank Fed an ihrer lockeren Geldpolitik festhält, sind Kredite für die Finanzierung von Akquisitionen leicht zu bekommen. Zumindest wenn Wachstum und Ertragskraft der beteiligten Unternehmen den Schuldendienst gestatten. Auf diese Kriterien achten viele Fondsmanager. Doch wenige sind dabei so erfolgreich wie Jenny Jones, die den Schroder ISF US Small & Mid-Cap Equity seit der Auflegung im Dezember 2004 managt. Bis Ende Mai 2011 hängte sie ihren Vergleichsindex Russell 2500 Total Return Lagged um 9,5 Prozentpunkte ab. Vor allem das Jahr 2007 lief mit einer Outperformance von 10,2% hervorragend. Weniger gut schnitt Jones in den vergangenen drei Jahren ab: Gegenüber der Benchmark büßte sie 8,4% ein. Im laufenden Jahr liegt die erfahrene Managerin nur noch knapp hinter ihrem Vergleichsindex. Das ist vorrangig durch die relativ hohe Liquiditätsquote von 10,5% bedingt, die allerdings die Volatilität des Fonds dämpft.
Günstige Wachstumswerte dominieren das Portfolio
Anlageziel des Fonds ist ein Kapitalzuwachs durch Investments in kleine und mittlere US-Unternehmen, die bezogen auf die Marktkapitalisierung zu den unteren 40% der amerikanischen Börse gehören. Jones setzt dabei auf drei Gruppen: unterbewertetes Wachstum, solide Fundamentaldaten und Turnaround. Zu den Top-Positionen im Schroder ISF US Small & Mid-Cap Equity gehörten Ende Mai der Energieversorger Energen (2,5% des Fondsvermögens), der Investitionsgüterhersteller Republic Services (2,0%) und der Technologiekonzern Parametric (1,9%). Jenny Jones bevorzugt ein breit gestreutes Portfolio von über 120 Wertpapieren – bei Nebenwerten nachvollziehbar und angesichts eines Fondsvolumens von 3 Mrd. US-Dollar auch vertretbar.
Mit 1,5% jährlich erhebt Schroder ISF zwar eine Verwaltungsvergütung im üblichen Rahmen. Laut dem Analysehaus Morningstar erreichte die Gesamtkostenquote (TER) zuletzt aber überdurchschnittliche 2,42%. Dafür liegt der Ausgabeaufschlag unter den sonst üblichen 5% bei Aktienfonds. Dieses Agio lässt sich über Rabatte mancher Banken oder Fondsvermittler weiter reduzieren.