Skandia European Best Ideas Fund
Das Konzept des Skandia European Best Ideas Fund klingt simpel: Zehn Manager bündeln ihre besten Empfehlungen für europäische Aktien in einem Fonds. Das treibt zwar die Verwaltungsgebühren etwas nach oben, hat sich aber bisher gelohnt. In den vergangenen Jahren hängte der internationale Aktienfonds die Konkurrenz ab und schlug seinen Vergleichsindex locker. Anleger sollten allerdings eine hohe Risikobereitschaft mitbringen.
Auch wenn die Kapitalanlagegesellschaft Skandia Global Funds hierzulande nicht sehr bekannt ist, blickt der Mutterkonzern doch auf eine lange Geschichte zurück. 1855 in Stockholm gegründet, wagte der Versicherungsriese 1991 den Schritt auf den deutschen Markt und bot ab 1994 gemanagte Depots an, mit denen sich die Fondsauswahl in ihrer Fondspolice steuern lässt. 2006 übernahm der britisch-südafrikanische Finanzdienstleister Old Mutual die Skandia-Gruppe. Bald danach ging der Skandia European Best Ideas Fund an den Start. Kein glückliches Timing: Im April 2008 aufgelegt, verlor der Skandia European Best Ideas Fund sofort rasant an Wert. Da halfen auch die Top-Tipps mehrerer Fondsmanager nichts. Denn fast alle Aktienmärkte brachen in diesem Jahr ein. Nur ganz wenige Branchen konnten sich der Baisse entziehen. So fiel der Vergleichsindex MSCI Europe 2008 um happige 43%. Nicht viel besser sah die Wertentwicklung des Skandia-Fonds aus. Erst ab März 2009 offenbarte das Multi-Manager-Konzept seine Stärken. In den vergangenen beiden Jahren gehörte der Fonds laut dem Analysehaus Morningstar zu den besten seiner Kategorie – kein Wunder bei einer Performance von 77%. Damit lag der Fonds Ende des vergangenen Jahres um knapp 26% vor seiner Benchmark.
Fokus auf spekulativen Aktien
Mit defensiven Investments wäre dieser Erfolg kaum möglich gewesen. Das Management setzte jedoch konsequent auf Titel, die entweder von einer Konjunkturerholung überdurchschnittlich profitieren oder zuvor besonders tief gefallen waren. Seit dem Start der laufenden Hausse im März 2009 wurden diese Aktien im Portfolio relativ hoch gewichtet. Darunter fanden sich viele zyklische Unternehmen und Finanzkonzerne. Aber auch Technologie- und Medienfirmen spielten eine wichtige Rolle im Portefeuille. Zu den größten Positionen gehörten Ende November neben Blue Chips wie dem Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant (4,4% des Fondsvermögens), dem Chip-Hersteller Infineon (3,7%), dem Düngemittelriesen K+S (2,4%) oder dem Autogiganten Volkswagen (1,7%) auch Turnaround-Kandidaten wie der angeschlagene Bezahlsender Sky Deutschland (1,6%). Mit rund 80 verschiedenen Investments ist der Fonds relativ breit diversifiziert.
Verwaltungskosten akzeptabel
Trotzdem erfordert der Fonds eine gewisse Risikobereitschaft. Denn der Skandia European Best Ideas Fund hat viele niedrig kapitalisierte oder schwankungsanfällige Papiere im Depot. Der Mut lohnte sich aber: Von wenigen Branchenfonds (zum Beispiel Goldminen) abgesehen, schnitt kaum ein Aktienfonds in den vergangenen Jahren besser ab. Aufgrund der starken Performance fallen die überdurchschnittlichen Kosten weniger ins Gewicht. So betrug die Gesamtkostenquote (TER) 2,54%. Auch der Ausgabeaufschlag von bis zu 6,25% liegt über dem üblichen Niveau. Da der Skandia European Best Ideas Fund börsennotiert ist, können Anleger das Agio spürbar reduzieren. In Frankfurt beträgt der Spread zwischen An- und Verkaufskurs 0,9%.