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UniEuroRenta Real Zins

Die Angst vor einer kommenden Geldentwertung nimmt in Deutschland rasant zu. Obwohl die Inflationsrate in Euroland recht gering ausfällt, können die Verbraucherpreise mittelfristig spürbar anziehen. Mit inflationsindexierten Staatsanleihen sichern sich Anleger gegen dieses Risiko ab. Als erster Fonds in Deutschland hat sich der UniEuroRenta Real Zins von Union Investment auf dieses Segment des Bondmarktes spezialisiert.

BÖRSE am Sonntag

Das Vertrauen in den Euro scheint schwer erschüttert. An den Devisenmärkten verliert die europäische Gemeinschaftswährung immer schneller gegenüber anderen Devisen an Wert. Der Goldpreis hingegen steigt fast jede Woche. Seit Jahresbeginn hat das in Krisen besonders begehrte Edelmetall auf Eurobasis um 31% zugelegt. An den Rentenmärkten geht es ebenfalls hoch her: Mit einem Rettungspaket über 110 Mrd. Euro verhinderten die EU-Staaten und der Internationale Währungsfonds eine Pleite Griechenlands. Um den Absturz des Euro zu bremsen, wollen die Industrieländer sogar 750 Mrd. Euro aufbieten. Trotz dieser schwindelerregenden Summen scheint der Erfolg nicht gewiss. Sicher ist allerdings, dass die Staatsschulden zunehmen werden. Dabei haben viele Nationen Europas bereits jetzt große Schwierigkeiten, die exorbitante Kreditbelastung zu schultern.

Höhere Inflationsraten als Ausweg

In der Theorie gibt es drei Möglichkeiten, die Last zu erleichtern: Drastische Einsparungen plus massive Steuererhöhungen oder ein Bankrott mit anschließender Währungsreform oder steigende Inflationsraten. Die erste Alternative ist für Politiker wenig attraktiv, weil sie nach solchen Maßnahmen oft abgewählt werden. Der zweite Weg ist wegen seiner unkalkulierbaren Folgen extrem riskant. Bleibt Möglichkeit Nummer drei. Um die Inflationsraten zu steigern, muss die Europäische Zentralbank EZB nicht nur die Menge, sondern auch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen. An Letzterem hakt es noch. Daher steigen die EU-Verbraucherpreise auch weniger als die offiziell angepeilten 2%. Erfahrungsgemäß haben Notenbanken aber irgendwann Erfolg, wenn sie die Inflation erhöhen wollen.

Zweifel an der Stabilität des Euro gab es schon zu D-Mark-Zeiten. Einige Investoren verlangten nach inflationsindexierten Anleihen. Doch der Bund zierte sich: Erst 2006 kam der erste sogenannte Linker auf den Markt. Dagegen emittieren Frankreich und Italien derartige Papiere schon lange. Wegen der größeren Auswahl finden sich deshalb im Portefeuille des UniEuroRenta Real Zins von Union Investment viele französische Bonds. Insgesamt entfallen mehr als vier Fünftel des Fondsvermögens auf Linker. 94,7% der Rentenpapiere weisen ein Rating von AA- oder besser auf. Die durchschnittliche Rendite beträgt bei einer Zinsbindungsdauer von 7 Jahren und 7 Monaten lediglich 2,4%. Eine höhere Verzinsung haben gewöhnliche Euro-Rentenfonds aber auch nicht zu bieten. Kommt die Inflation ins Laufen, steigen beim UniEuroRenta Real Zins jedoch Zins und Tilgung mit der Rate der EU-Verbraucherpreise (ohne Tabak). Die Performance dürfte in diesem Fall besser ausfallen als bei anderen Anleihefonds.

Auch wenn das Fondsvolumen mit 202 Mio. Euro nicht hoch ist, hält sich die Kostenbelastung in Grenzen: Die Verwaltungsvergütung beträgt 0,6%. Aufgrund einer erfolgsabhängigen Kostenkomponente liegt die Gesamtkostenquote aktuell bei 0,89%. Der Ausgabeaufschlag von 3% ist im Vergleich zu den erzielbaren Renditen happig. Viele Banken bieten ihren Kunden aber einen Nachlass auf den Ausgabeaufschlag an. Außerdem wird der Fonds an einigen deutschen Börsen mit einem Spread von knapp 1% notiert.