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ETF-Segment weiter im Aufwind

Weltweit dürfte das verwaltete Vermögen börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) und börsengehandelter Produkte (Exchange Traded Products, ETPs) in den nächsten drei Jahren jährlich um 20% bis 30% zunehmen. Bis Anfang 2012 käme die globale ETF- und ETP-Branche damit auf ein verwaltetes Vermögen von rund 2 Bio. US-Dollar, so die Schätzungen des Global ETF Research and Implementation Strategy Teams von BlackRock.

BÖRSE am Sonntag

Die weltgrößte Fondsgesellschaft BlackRock hat für die Gesamtheit der börsengehandelten Fonds und Produkte einen Jahresrückblick und Ausblick erstellt. Mit dem Begriff Exchange Traded Products werden dabei Produktstrukturen wie Trusts, Partnerships (Partnerschaften), Commodities (Rohstoffe) und Notes (Schuldverschreibungen) beschrieben – also keine Sondervermögen wie bei ETFs. Laut der Studie zählte die globale ETF- und ETP-Branche zum 31. Dezember 2010 zusammen 3.503 Produkte von 168 Anbietern mit 7.311 Notierungen an 50 Börsen weltweit mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 1,482 Bio. US-Dollar. Zum Jahresende 2009 waren es 2.672 Produkte von 132 Anbietern, 4.856 Notierungen an 45 Börsen und 1,156 Bio. US-Dollar an verwaltetem Vermögen gewesen.

„Die Branche verzeichnete 2010 in allen Bereichen Wachstum – ein Trend, der sich unseres Erachtens in diesem Jahr fortsetzen wird", kommentiert Deborah Fuhr, Global Head of ETF Research and Implementation Strategy bei BlackRock die Zahlen.

Beste Aussichten für ETFs

Das nur in ETFs verwaltete Vermögen wird Fuhrs Prognosen zufolge bis Ende 2012 weltweit auf 2 Bio. US-Dollar anziehen, in den USA werde es 2011 circa 1 Bio. US-Dollar erreichen und in Europa 2013 die Schwelle von 500 Mrd. US-Dollar. Das verwaltete Vermögen von ETFs und ETPs zusammen sollte in den USA 2013 die Marke von 2 Bio. US-Dollar erreichen, in Europa dürfte es sich 2012 auf insgesamt 500 Mrd. US-Dollar belaufen.

Erfolgsfaktoren

Der zunehmende Einsatz börsengehandelter Indexfonds ist nach Ansicht von Fuhr folgenden Faktoren zu verdanken: Neben der großen Vielfalt der abgebildeten Indizes – allen voran Aktien-, Renten- und Rohstoffindizes – seien ETFs mittlerweile auf einer größeren Zahl von Fondsplattformen gelistet, Online-Broker vermarkteten das Produkt aktiver, und Honorarberater seien stärker involviert. Daneben gäbe es eine wachsende Zahl von Börsen, die die Einführung neuer ETF-Handelssegmente planten, während die USA, Europa und zahlreiche Schwellenmärkte nach regulatorischen Änderungen Fonds jetzt eine stärkere Gewichtung von ETFs gestatteten.

„Die Nachfrage nach ETFs hat weltweit stark angezogen, da professionelle wie auch private Anleger zunehmend die einzigartigen Vorteile dieser Instrumente entdecken. Ich denke dabei vor allem an die hohe Flexibilität und Transparenz sowie die deutlichen Kostenvorteile", so Fuhr.

Breite Marktindizes als Kernengagement

Die Kapitalflüsse bei ETFs spiegeln einerseits den Stimmungswechsel der Anleger zwischen den Anlageklassen wider. So verzeichneten ETFs auf Industrie- und Schwellenländeraktien 2010 hohe Zuflüsse. Andererseits werden ungeachtet des zunehmenden Einsatzes von ETFs auf alternative Anlageklassen die Anleger laut Aussage von Fuhr weiterhin ETFs auf breite Marktindizes als Kernengagement vorziehen: „Angesichts der erhöhten Marktvolatilität, wie wir sie zurzeit erleben, ist es für einzelne Sektoren, Anlagestile oder Aktien unmöglich, eine beständige Outperformance gegenüber ihren jeweiligen Pendants zu erzielen. Mit einem breiten Kernengagement lässt sich nicht nur die Volatilität reduzieren, sondern auch eine gute Performance für das Gesamtportfolio erzielen."

Grundlegendes Umdenken bei den Investoren

ETFs hätten die Art und Weise, wie institutionelle und private Investoren ein Anlageportfolio aufbauen, grundlegend verändert, so Fuhr. „Insgesamt rechnen wir daher damit, dass private und institutionelle Investoren beim Aufbau eines kostengünstigen Beta-Engagements speziell auch ETFs weiterhin den Vorzug geben werden." Damit stehen die Zeichen für das ETF-Segment auch weiterhin auf Wachstum.