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Eurozone: BIP-Wachstum zieht an

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat im ersten Quartal weiter Fahrt aufgenommen. Diesmal lag es jedoch nicht in erster Linie an der Entwicklung in Deutschland, das sich zuvor als Konjunkturlokomotive erwiesen hatte.

BÖRSE am Sonntag

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum hat im ersten Quartal weiter Fahrt aufgenommen. Diesmal lag es jedoch nicht in erster Linie an der Entwicklung in Deutschland, das sich zuvor als Konjunkturlokomotive erwiesen hatte.

Vielmehr nahm in der größten Volkswirtschaft des gemeinsamen Währungsraums die Dynamik sogar ab. Positiv überraschten dagegen einige der Sorgenkinder aus der Südperipherie. Spanien und vor allem Frankreich zeigten zum Jahresbeginn 2015 unter den größten Volkswirtschaften der Eurozone die größte Wachstumsdynamik. In Spanien nahm die Steigerungsrate beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal von 0,7 auf 0,9 Prozent zu. Sie war damit so hoch wie seit dem ersten Quartal 2007 nicht mehr.

In Frankreich, das Ende 2014 nicht über eine Stagnation herauskam, erhöhte sich die Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent. Das war der stärkste Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2013. Zu den größten Wachstumstreibern gehörten die französischen Verbraucher, die den privaten Konsum beflügelten.

Die jüngste positive Entwicklung als Indiz für eine nachhaltig wieder stärker Fahrt aufnehmende französische Wirtschaft zu werten, ist angesichts der nach wie vor vorhandenen strukturellen Probleme im Wirtschaftsgefüge der Grande Nation jedoch wohl nicht angebracht.

Der jüngste konjunkturelle Lichtblick in Frankreich half jedoch, die erneuten BIP-Rückgänge in Griechenland und Finnland, die damit beide in eine Rezession abrutschen, ebenso aufzufangen wie die nachlassende Wachstumsdynamik in Deutschland.

Dort legte das BIP in der Periode Januar bis März um 0,3 Prozent zu und damit deutlich weniger stark als Ende 2014 mit 0,7 Prozent. In der Eurozone insgesamt zog die BIP-Steigerungsrate dennoch auf 0,4 Prozent an.

Sie erhöhte sich damit seit dem zweiten Jahresviertel 2014 jeweils kontinuierlich um 0,1 Prozentpunkte und hat nun den höchsten Wert seit dem zweiten Quartal 2013 erreicht. Außerdem stieg das absolute BIP auf den höchsten Wert seit dem dritten Quartal 2008.