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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Aktie des Jahres Sind Allianz-Aktien noch eine sichere Bank? Der Umsatz sinkt, das operative Ergebnis stagniert. Trotzdem erfreuen solide 24 // Anlagetrends · 2017 | 2 Ergebnisse die Aktionäre. Doch wie lange noch? Ein neues Aktienrückkaufprogramm soll den Kurs stützen Allianz-Aktien galten manchem als zu langweilig, zu träge und als zu anfällig für Rückschläge. Das Versicherungsgeschäft wurde nicht gerade als Wachstumsbranche angesehen – vor allem die Niedrigzinsphase sehen Analysten als bedrohliches Umfeld für die Bilanzen. Doch immer wenn ein Analyst vom Ende der fetten Jahre warnt und die Allianz-Aktie als Marktführertitel kritisch beäugt, überrascht das Papier den Markt positiv. Wer Allianz-Aktien im Depot hatte, der konnte sich in den letzten sechs Monaten über ein Kursplus von 20 Prozent freuen. Wer die Titel schon länger hält, konnte sich auf Fünf-Jahres-Sicht über ein Kursplus von 80 Prozent freuen. Und nun, da viele über Gewinnmitnahmen besser einmal nachdenken, überrascht die Allianz Gruppe mit sehr guten Zahlen: 2016 erzielte man ein operatives Ergebnis von 10,8 Milliarden Euro. Das liegt nahe des oberen Endes der Prognose-Spanne und markiert den fünften jährlichen Anstieg in Folge. Der auf Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss stieg gegenüber 2015 um 4 Prozent, so dass die Allianz die Dividende weiter auf 7,60 Euro erhöhen kann. Und doch keimen bei Analysten kritische Töne: Der Umsatz falle, das operative Ergebnis stagniere, der Markt sei ausgereizt, die Niedrigzinsphase werde zusehends problematisch. Tatsächlich bringt Allianz-Chef Oliver Bäte, der als Freund klarer Worte gilt, das Problem der Versicherer auf den Punkt. "Unsere Branche wächst nicht!“ Um der Börse eine nachhaltige Wachstumsperspektive zu bieten, machte der Rheinländer im vergangenen Jahr deutlich, dass der Konzern zukaufen will. Trotz zahlreicher Spekulationen um die Übernahme der australischen QBE oder den Kauf von Teilen der italienischen Generali, kam es bisher zu keiner größeren Akquisition. Um die Börse bei Laune zu halten, nimmt Bäte nun Abschied von der Strategie seines Vorgängers, jedes Jahr ein Fünftel des Gewinns für Firmenkäufe zu reservieren. In Zukunft soll die Hälfte des Jahresüberschusses als Dividende ausgeschüttet und die andere Hälfte flexibel für Übernahmen, Zusatzausschüttungen oder Aktienrückkäufe verwendet werden. Die Allianz startet also ein auf zwölf Monate angelegtes Rückkaufprogramm für eigene Aktien, die drei Milliarden Euro entsprechen dabei rund 4,2 Prozent des Nominalkapitals. Allianz, von der Marktkapitalisierung her Europas größter Versicherer, machte 2016 weitere Fortschritte bei der Umsetzung der „Renewal


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