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Anlagetrends 2018/1

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Pro & Contra Goldpreis in neuen Höhen? Uwe Eilers Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen GmbH, Königstein // Anlagetrends · 2018 | 1 12 Foto: © mikan - Fotolia.com Gold hat als Angstwährung weitgehend ausgedient Gold ist wunderbar! Allerdings nur als Schmuckstück für die Frau oder als Uhr beim Mann. Ein Goldbarren im Tresor ist für das eigene Sicherheitsgefühl sehr schön und stellt ein Notgroschen für ganz miese Zeiten dar. Die physische Nachfrage kommt seit geraumer Zeit primär aus Asien, allen voran aus Indien, die allein für rund 20 Prozent der weltweiten physischen Nachfrage stehen. Dort wird gerne Gold mit Schwarzgeld gekauft, um das Geld zu „waschen“. Die Regierung Modi möchte Korruption und die Schattenwirtschaft eindämmen, weswegen deutliche Einfuhrbeschränkungen eingeführt werden. Kurzfristig ist der Goldpreis stark von Ängsten und Spekulation geprägt. Nord-Korea, Trump, Brexit, etc. helfen den Goldpreis zu stützen. Der Gewöhnungseffekt wird schneller einsetzen als erwartet, so dass diese Gründe bald wegfallen. Zu erwartende steigende Zinsen könnten zudem zu sinkenden Goldpreisen führen. Als langfristige Anlage sehe ich Gold als ungeeignet an, ich würde es aktuell keinem Depot beimischen. Meine Prognose auf Zwölfmonatssicht ist 1.200 US-Dollar pro Unze, verbunden mit Schwankungen von etwa plus/minus zehn Prozent im Laufe des Jahres. Auf Sicht von fünf Jahren könnte sich der Preis bei 1.300 US-Dollar aufgrund steigender Produktionskosten einpendeln. Noch viel Luft nach oben Ich habe lange nicht mehr erlebt, dass der Goldpreis so stark diskutiert wird, wenn eine bestimmte Marke durchstoßen wird. Dies ist jetzt beim Preis von 1.300 US-Dollar pro Feinunze der Fall. Und es wird jetzt noch wesentlich mehr  passieren, nachdem auch noch der horizontale Widerstand bei 1.300 US-Dollar geknackt wurde. Rainer Beckmann Geschäftsführer der ficon Börsebius Invest GmbH, Düsseldorf Wichtig ist: Der Markt ist immer stärker als seine Manipulateure. Macht der Goldpreis einen weiteren Sprung nach oben, werden dadurch weitere „shorties“, die ihr Gold leer verkauft haben, aus den Bäumen geschüttelt und gezwungen, ihre Positionen einzudecken. Langfristig werden wir uns auf jeden Fall auf einen steigenden Goldpreis einstellen müssen. Die geopolitische Gesamtgemengelage ist permanent so belastet, dass es, von einer gewissen Eskalation ausgehend, schnell zu größeren Verwerfungen kommen dürfte. Ein mögliches Auseinanderbrechen des Euro und massive währungspolitische Belastungen, der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea, die Probleme um Syrien oder doch eine stärkere Inflation, die wir aber noch nicht sehen, wären dann die treibenden Kräfte für den Goldpreisanstieg. Der alte Höchststand von 1.921 US-Dollar aus 2011 ist dann wieder im Visier. Bitte vergessen Sie dabei das Silber nicht, das den positiven Trend überproportional mitmachen wird.


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