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Anlagetrends 2018/1

Strategie Nothing ventured, nothing gained – Trading nie ohne einen Stopp // Anlagetrends · 2018 | 1 32 TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN Im Handels-Alltag kommen Trades, die die Erwartungen nicht erfüllen, immer wieder vor. Das liegt in der Natur der Sache – wenn das Ergebnis vorher sicher wäre, ließe sich keine Marge erzielen. Allerdings liegt es in der Macht des Marktteilnehmers, die negativen Folgen, sprich die Verluste, zu minimieren. Die Stopp-Marke nach Eingehen einer Trading-Position dient der Begrenzung von Verlusten. Stopp-Marken haben aber eine ebenso wichtige Funktion bei der Sicherung von Gewinnen. Läuft die eingegangene Position in die gewünschte Richtung, sollte dafür gesorgt werden, dass eine Gewinn-Position nicht wieder in den Verlust dreht. Dazu dient der Trailing-Stop. Wenn sich der Trade in die gewünschte Richtung bewegt, läuft der Trailing-Stop in einem definierten Abstand zum Kurs mit. Wenn beispielsweise die Aktie steigt, auf die der Trader setzt, wird der Stopp-Kurs nach oben angepasst. Mittlerweile sind die Trailing-Stop-Funktionen auch bei vielen Online Brokern verfügbar. Trader müssen in die Ordermaske nur den jeweiligen gewünschten Abstand zum Kurs eingeben. Der Stopp kann sowohl mental – also: gedanklich – notiert oder bereits beim Broker nach Kaufen der Position in die Ordermaske eingegeben werden. Jeder Anleger sollte sein Verhalten analysieren. Mentale Stopp-Loss-Marken werden häufig nicht aktiviert, also bei Erreichen der Kursmarke tatsächlich in die Ordermaske eingegeben. Allzuoft setzt sich das Prinzip Hoffnung durch und es wird Foto: © Dean Drobot - SHUTTERSTOCK.com darauf gewartet, dass der Markt sich doch noch in die richtige Richtung bewegt. Zudem können viele Trader den Markt nicht ständig im Blick behalten. Vor diesem Hintergrund ist die Eingabe eines Stop-Loss-Kurses nach Kauf der Position für viele auch der sicherere Weg. Allerdings hat die Eingabe der Verlustbegrenzungsmarke nach Kauf den Nachteil, dass auch Kursbewegungen während des Tages zum Ausstoppen der Position führen. Für Trader, die auf Tagesschlusskurs-Basis handeln, werden die untertägigen Kurse nicht zum Ausstieg genutzt. Hier muss die Order manuell eingegeben werden. Zum Teil werden von Tradern die eingegangenen Positionen zeitlich begrenzt. Entwickelt sich der Kurs nach einer bestimmten Zeit nicht in die gewünschte Richtung, wird die Position wieder aufgelöst, auch wenn der initiale Stoppkurs noch nicht berührt wurde. Eine weitere Möglichkeit der Verlustbegrenzung ist die Beschränkung des Verlustes pro Position in Abhängigkeit vom Trading-Konto. Jeder Trader kennt das frustrierende Gefühl, durch einen Stopp einen Trade beendet zu haben und zusehen zu müssen, dass der Markt nach dem Ausstoppen wieder in die gewünschte Richtung dreht. Diese Erfahrungen sind unvermeidlich, sie ändern aber nichts daran, dass der Schutz des Kapitals unerlässlich ist, auch wenn man dann auf Zufallsgewinne verzichten muss. Der Kern des Trading ist nämlich das Management von Risiken, die zum Verlust des Kapitals führen. CB


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