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Anlagetrends 2018/1

Gastbeitrag Daniel Lösche, Investment-Stratege bei der Fondsgesellschaft Schroders, geht der Frage nach, inwiefern es bei Anlegern einen Zusammenhang zwischen ethischem Verhalten im täglichen Leben und ihrem Anlageverhalten gibt. // Anlagetrends · 2018 | 1 38 FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Recycling und Investments Die Lebensweise der meisten von uns ist mittlerweile sauberer und nachhaltiger. Wir recyceln mehr, nutzen mehr erneuerbare Energien, und manche von uns fahren sogar Elektroautos. Aber beeinflusst das die Art, wie wir investieren? Die Schroders Global Investor Study 2017 mit 22.100 Menschen in 30 Ländern bestätigt den Zusammenhang zwischen nachhaltigem Verhalten und der Art der Geldanlage. Länder mit einem höheren Prozentsatz verantwortungsvoll handelnder Verbraucher haben tendentiell auch einen höheren Anteil an Anlegern, die geneigt sind, nachhaltig zu investieren. So zeigt sich etwa bei einem hohen Anteil indischer und US-amerikanischer Anleger, die ein ethisches Verhalten an den Tag legen, dass sie auch nachhaltig investieren. Das andere Extrem bilden Anleger aus Japan und Hongkong, bei denen die Wahrscheinlichkeit nachhaltiger Verhaltensweisen geringer ist, ebenso wie die Wahrscheinlichkeit nachhaltiger Investments. Nachhaltiges Investieren … Im Rahmen der Studie wurden drei Definitionen für nachhaltiges Investieren festgelegt. Erstens: Anlagen in Unternehmen, die ihr Geschäft vorausschauend auf umweltbezogene und soziale Veränderungen ausrichten. Zweitens: Anlagen in Firmen, die bei umweltbezogenen, sozialen oder Unternehmensführungs Themen vorne sind, auch wenn sie im Hinblick auf andere Kennzahlen nicht die attraktivsten Anlagen sind. Und zuletzt die Meidung jener Unternehmen, die in kontroversen Bereichen wie Alkohol, Tabak oder Waffen tätig sind. … und nachhaltiges Verhalten … Nachhaltiges Verhalten definiert die Studie so: zum einen der Kauf von regional produzierten Waren, ökologisch erzeugten Lebensmitteln sowie Produkten von Unternehmen mit nachweislicher sozialer Verantwortung, zum anderen Recycling von Hausmüll sowie die Berücksichtigung der CO2-Bilanz bei der Wahl von Energiequellen und Transportmitteln. … im Zusammenspiel Die Studie ergibt folgendes Bild: In Ländern, in denen sich die Einstellung bereits in Richtung einer nachhaltigeren Lebensweise bewegt, zeigt sich diese Tendenz nun auch in der Auswahl nachhaltiger Anlagen. Bestimmte Verhaltensweisen lassen mit höherer Wahrscheinlichkeit als andere darauf schließen, ob eine Person in nachhaltige Fonds investiert. Zum Beispiel: 62 Prozent aller Personen, die Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung kaufen, investieren in nachhaltige Fonds. Bei Personen, die ihren Hausmüll recyceln, sind es lediglich 47 Prozent. Dies verdeutlicht, wie wichtig es für Unternehmen ist, sich an eine sich stetig verändernde Welt anzupassen. Sie müssen sich ihrer ökologischen und sozialen Auswirkungen bewusst sein und eine gute Unternehmensführung sicherstellen. Wer sich anpasst, wird weiterhin überdurchschnittlich profitieren, während andere noch stärker zurückfallen werden. Mehr erfahren: schroders.de/gis Daniel Lösche Investment-Stratege bei der Fondsgesellschaft Schroders


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