Titel
Die
Deutsche Börse geht
in die Offensive
// Anlagetrends · 2018 | 2
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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Ausgerechnet die Zentralinstanz des deutschen Finanzmarkts war von Skandalen erschüttert. Eine gescheiterte
Fusion mit London kam hinzu, und der Nimbus Frankfurts litt. Doch nun hat ein dynamischer Aufräumer die
Regie übernommen. Mit Theodor Weimer beginnt ein neues Zeitalter.
Eine spektakulär geplatzte Fusion, skandalöse
Insider-Vorwürfe, Ermittlungsverfahren,
Chefwechsel – 2017 war für die Deutsche
Börse ein übles Jahr. Auch geschäftlich lief
es durchwachsen, jedenfalls lange nicht so
gut wie erhofft. Der bereinigte Gewinn lag
bei 857 Millionen Euro. Damit verfehlte
das Unternehmen, das einen Gewinnanstieg
von zehn bis 15 Prozent angepeilt hatte, sein
selbstgestecktes Ziel deutlich. Finanzchef
Gregor Pottmeyer hatte bereits im Herbst
gewarnt, Deutschlands größter Börsenbetreiber
werde vermutlich schlechter abschneiden
als prognostiziert. Grund waren
die geringen Ausschläge an den Märkten.
Diese setzten besonders der Derivate-Tochter
Eurex zu. Ihr bereinigter Betriebsgewinn
(Ebitda) ging im Vergleich zu 2016, als es
an den Märkten wegen der Brexit-Abstimmung
und der überraschenden Wahl von
Donald Trump zum US-Präsidenten turbulenter
zuging, um sechs Prozent zurück.