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Titel
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Marktaktivitäten. Wenn die Kurse Kapriolen
schlagen, verdient der Handelsplatz
blendend. Wenn die Märkte 2018
allerdings wieder in ruhigem Fahrwasser
verkehren, wird die Deutsche Börse ihre
Wachstumsziele nur schwerlich erreichen.
Doch Weimer hat einen Schlachtplan.
Ausgerechnet der Brexit könnte den Frankfurtern
helfen. Infolge des geplanten EUAustritts
der Briten habe Frankfurt beim
sogenannten Euro-Clearing „jetzt die einmalige
Chance, eine glaubwürdige Alternative
zum Standort London aufzubauen“,
erklärt der pfiffige Weimer. Die Fusion mit
London mag geplatzt sein, aber London
jetzt Geschäft abtrotzen, das könnte gelingen.
Derzeit findet die billionenschwere
Abwicklung von Handelsgeschäften mit
Euro-Wertpapieren überwiegend in London
statt. Clearing-Häuser stehen im
Handel zwischen Käufer und Verkäufer
und springen ein, wenn einer der Handelspartner
ausfällt. Kommt der Brexit wie geplant,
droht Aufsehern auf dem Kontinent
ein Kontrollverlust über diesen wichtigen
Markt. Weimer appelliert auch an die Politik,
wenn er aufruft: „Lassen sie uns unterhaken.
Stellen wir gemeinsam sicher,
dass das Euro-Clearing in der stärksten
Volkswirtschaft Europas landet.“ Die Verwahrgesellschaft
Clearstream und Datendienstleistungen
sind bereits zwei tragende
Säulen des Börsengeschäfts geworden.
Foto: © UniCredit Bank AG
Dr. Theodor Weimer