AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Ray Dalio Daniel Loeb
Entertainment Corporation gefunden zu haben, im zweiten
Quartal kaufte er von keinem Konzern so viele neue Aktien wie
von dem Glücksspiel-Giganten aus Nevada, womit auch dieser
– gemessen am Wert der Anteile von rund 270 Millionen Dollar
– inzwischen zu seinen Top-Ten zählt.
Ray Dalio
Im Vergleich zur Anlagesumme des von Ray Dalio verwalteten
Hedgefonds-Unternehmens Bridgewater Associates gehört Point72
fast schon zu den kleineren Fischen. Mit einem verwalteten Vermögen
von rund 123 Milliarden Dollar führt die bereits 1975 gegründete
Gesellschaft mit Sitz in Westport, Connecticut die Liste
der weltweit größten Hedgefonds überdeutlich an. AQR Capital
Management folgt mit rund 90 Milliarden Dollar abgeschlagen auf
Rang Zwei. Dalio hatte vor allem zu Beginn des Jahres mit Short-
Attacken auf den europäischen Aktienmärkten für Aufsehen gesorgt.
Angesichts der bisherigen Kursentwicklungen lag er mit seinen Vorahnungen
offenbar richtig. Allein mit Blick auf den Dax dürften sich
seine Wetten auf fallende Kurse bereits ausgezahlt haben.
Im zweiten Quartal investierte Dalio darüber hinaus kräftig in den
chinesischen Aktienmarkt, kaufte unter anderem Aktien des Online-
Giganten Alibaba im Wert von knapp 16 Millionen Dollar. General
Electric und Adobe warf er dagegen aus dem Depot. Große Teile des
von Bridgewater verwalteten Geldes stecken daneben in ETFs. Ob
nun Schwellenländer, Währungen oder der S&P 500, Dalio scheint
Gefallen an den passiven Indexfonds gefunden zu haben. Auch hat
er den Glauben an den Goldpreis noch nicht verloren. Trotz dessen
zuletzt schwacher Performance ist er am iShares
Gold Trust ETF mit
144 Millionen Dollar und am SPDR Gold-Fonds mit 491 Millionen
Dollar beteiligt. Sein Gespür für die Märkte hat ihn mit einem von
Forbes geschätztem Vermögen von 17,7 Milliarden Dollar zu einem
der reichsten Menschen der Welt gemacht.
Daniel Loeb
In solche beinahe schon absurden Sphären ist Daniel Loeb noch nicht
vorgestoßen. Zirka drei Milliarden Dollar sollen laut Forbes dennoch
auf seinem Konto liegen. 700 Millionen davon soll er allein 2017
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verdient haben. Loeb ist vor allem als knallharter, aktivistischer Investor
bekannt. Gemeinsam mit Paul Singer, Lars Förberg und Co.
dürfte er bei Vorständen verschiedenster Konzerne zu den meistgefürchteten
Personen überhaupt zählen. Loeb sucht mithilfe seines
Hedgefonds Third Point, den er bereits mit 34 Jahren gründete, fortlaufend
nach aus seiner Sicht an der Börse unterbewerteten Unternehmen
und Konzernen. Oft drängt er in der Folge auf Entlassungen im
Management und gestaltet dann Umstrukturierung und Neuaufstellung
mit.
2017 erst stieg Loeb mit einer persönlichen Rekordsumme von 3,5
Milliarden Dollar beim Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé
ein. Seitdem gehört Loeb zu dessen zehn größten Anteilseignern und
überhäuft das Management mit Anträgen, Vorschlägen, Präsentationen.
Unter anderem fordert er den Verkauf der von Nestlé gehaltenen
Anteile am französischen Konsumgüterriesen L‘Oréal. Ob er Erfolg
hat und ob seine Ideen den Aktienkurs der Schweizer mittelfristig in
die Höhe treiben wird, bleibt abzuwarten. Dass er es kann, hat er zuvor
zumindest mehrfach bewiesen. Zu seinen größten Neueinstiegen
im laufenden Jahr zählen derweil mit Investitionssummen von 930
Millionen beziehungsweise 265 Millionen Dollar der Mischkonzern
United Technologies und der Hotelbetreiber Wynn Resorts.
Paul Singer
Paul Singer ist der Star unter den aktivistischen Investoren. Mit einem
geschätzten Privatvermögen von 2,8 Milliarden Dollar ist er
ähnlich reich wie Daniel Loeb, sein Hedgefonds Elliott Management
jedoch ist mit einem verwalteten Vermögen von rund 34 Milliarden
Dollar deutlich größer (Third Point: 17,5 Milliarden). Singer,
der seinen Fonds nach seinem zweiten Vornamen benannte, sorgte
jüngst für Schlagzeilen in Deutschland, als er öffentlichkeitswirksam
bei ThyssenKrupp einstieg. Dort habe er eine „lange Historie
betriebswirtschaftlicher Underperformance analysiert, die sich auch
im Aktienkurs niedergeschlagen hat“, begründete der den Schritt.
Bislang lag Singer meist richtig mit seinen Analysen. In den 41 Jahren,
die es seinen Hedgefonds nun schon gibt, hat er nur in zwölf
Quartalen Verlust gemacht. Im Schnitt dazu jährlich rund 13 Prozent
Rendite erzielt.
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