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Ich halte es
nicht mit
Todesphilosophien
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Markus
Lüpertz
Anleger, die einen Sinn für Kunst haben, haben viel Freude an einem Werk von Markus
Lüpertz
– und das durchaus auch im Hinblick auf eine mögliche Rendite. Börse am Sonntag
traf den Künstler, Bildhauer und Professor Markus Lüpertz in München bei einer Ausstellung
BÖRSE am Sonntag: Wie tief
steckt die Malerei in der Krise?
Markus Lüpertz: Es ist keine Krise, es
ist eine Vergesslichkeit. Zeit kann nie für
Krisen verantwortlich gemacht werden.
Die Malerei hat im Moment keine herausragende
Bedeutung wie sie diese noch in
den 50 er Jahren hatte. Wenn sie in den
50er, 60er und 70er Jahren von Kunst redeten,
waren sie automatisch bei der Malerei.
Heute sind sie bei ganz was anderem.
Was ist die Aufgabe der Kunst im
21. Jahrhundert?
Es gibt keine Frage der Aufgabe. Kunst ist
existent wie die Lüfte; sie hat keine Verpflichtung
irgendwas zu tun, sie hat keine
Verpflichtung sinnvoll oder pädagogisch
zu sein. Sie ist Kunst. Und Kunst ist der
Inbegriff des Frei-Seins. Deswegen ist die
Kunst immer die politischste, ohne dass sie über Politik reden
muss. Wenn sie Kunst machen, sind sie tolerant und großzügig.
Das muss man begriffen haben. Die Kunst ist nicht dafür da, irgendein
Zeitgefühl zu lüften.
Was macht ein Genie, was mach den Dilettantismus
aus?
Dilettanten sind wir alle. Wenn sie kein Genie haben, bleiben sie
im Dilettantismus hängen.
Worin liegt für Sie das Geheimnis künstlerischen
Schaffens?
Das ist ein Perpetuum Mobile. Ich habe als ganz junger Mann
angefangen und das hat nie aufgehört.
Sie haben beruflich und gesellschaftlich alles erreicht,
sind eine Ikone der Kunst, Professor, Magnifizenz.
Hölderlin hatte einmal gesagt: Was bleibt aber stiftet
der Dichter, was stiftet Markus Lüpertz?
Ich hoffe doch: ein großartiges Werk
von Werken seiner Schüler.