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Aus eins mach zwei: Bill McDermott (links) wird überraschend von Jennifer Morgan und Christian Klein abgelöst.
der getönten Brille – die er seit einem
schlimmen Sturz im Jahr 2016 trägt,
durch den er sein linkes Auge verlor – Innovation,
Zukunft und Erfolg zuzutrauen.
Wenn so jemand so plötzlich „Goodbye“
sagt, dann kann das an der Börse schon
mal zu Unsicherheit und folglich Verlusten
führen. Ganz anders bei SAP. Die
Aktie der Walldorfer stieg am Tag der
Rücktrittsankündigung um 10 Prozent
auf 115 Euro. Das Rekordhoch bei 125
Euro, aufgestellt im Juli, rückt so wieder
näher. Phänomenal, angesichts des derzeit
schwierigen Marktumfeldes und der
ohnehin schon nicht gerade niedrigen Bewertung
des Papiers.
Grund ist ein Rücktritt nach Bilderbuch-
Vorbild. Ja, er ist beinahe zu schön, zu
perfekt, um wahr zu sein. Aus SAPSicht
eine Glanzleistung. Besser als die
Walldorfer kann man einen Wechsel an
der Konzernspitze kaum moderieren.
McDermotts Nachfolge steht fest, das
Modell der Doppelspitze kehrt zurück.
Jennifer Morgan, seit 2004 im Konzern
sowie im Vorstand verantwortlich für die
Cloudsparte, und Christian Klein, seit 1999 bei SAP und Chef
der Produktentwicklung, sollen Deutschlands Tech-Giganten
führen. Morgan ist damit die erste Frau, Klein der mit 39 Jahren
jüngste Manager, an der Spitze eines DAX-Konzerns. Zwei,
denen man auch aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeitsbereiche
im Konzern zutrauen kann, McDermotts Erfolgsgeschichte
weiterzuschreiben.
Schlussendlich handelt es sich um einen Wechsel, der zwar
aufgrund seines Zeitpunktes überraschend ist, jedoch, wie
Bernstein-Research-Analyst Mark Moerdler schreibt, zu keinen
wesentlichen Störungen innerhalb des Konzerns führen sollte.
Foto: © billjenchristian news center - www.news.sap.com
SAP Stand: 21.10.2019
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