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Märkte im Überblick
USA DEUTSCHLAND EUROPA
Der US-Aktienmarkt hat seine positive
Entwicklung im vergangenen Jahr zum
Start des neuen fortgesetzt. Vor allem der
NASDAQ-100 präsentierte sich sehr stark.
Er liegt im bisherigen Verlauf 2020 rund
10 % vorn. Eine treibende Kraft hinter der
positiven Entwicklung sind die FANGAktien.
Der von der US-Börse ICE berechnete
NYSE FANG+ Index gibt einen
ersten, schnellen Eindruck, wie stark diese
Papiere den Gesamtmarkt stützten. Er hat
seit Jahresbeginn mehr als 20 % zugelegt.
Das Kursbarometer bildet die Entwicklung
von zehn Aktien aus dem Technologiesektor
ab, die zu den weltweit liquidesten zählen.
Dazu gehören Apple, Amazon.com und
die Google-Mutter Alphabet. Außerdem
enthalten sind Facebook, Baidu, Alibaba,
NVIDIA, Netflix, Tesla und Twitter. Alle
Werte sind gleich stark im Kursbarometer
gewichtet. Daher fällt insbesondere das Kursplus
bei Tesla seit Jahresbeginn von mehr
als 90 % ins Gewicht. Der NASDAQ-100
hat ebenso wie der S&P 500 zuletzt erneut
Rekorde verzeichnet. Die zwischenzeitlichen
Verluste aufgrund der Unsicherheit
im Zusammenhang mit dem Corona-Virus
wurden damit schnell wieder ausgeglichen.
Für die positive Entwicklung waren aber
nicht nur die großen Werte verantwortlich.
Die zuletzt neuen Hochs bei den Advance-
Decline-Linien sprechen für einen insgesamt
starken Markt – was allerdings nicht neue
Korrekturen ausschließt.
10 // Anlagetrends · 2020 | 2
Die derzeit von den möglichen Auswirkungen
des Corona-Virus auf die deutsche
Wirtschaft geprägte Nachrichtenlage passt
auf den ersten Blick nicht so recht mit der
Entwicklung am deutschen Aktienmarkt zusammen.
Während immer wieder die Risiken
für die Konjunktur thematisiert werden,
zuletzt von der Bundesbank, hat der DAX
neue Allzeithochs markiert. Werden die
möglichen negativen Auswirkungen auf die
stark vom Export abhängige deutsche Wirtschaft
an der Börse nicht so hoch bewertet?
Dabei ist China doch ein wichtiger Markt
für Waren „Made in Germany“. Zudem sind
im Reich der Mitte viele Zulieferbetriebe
angesiedelt. „Durch die Sicherheitsvorkehrungen
wegen des Virus könnten einige globale
Wertschöpfungsketten beeinträchtigt
werden“, hieß es daher im Monatsbericht
der Bundesbank. Das könnte zu Lieferengpässen
in einzelnen Branchen führen. Ist es
daher leichtsinnig von den Marktteilnehmern,
gerade die deutschen Aktien nach
oben zu kaufen? Oder geht der Markt davon
aus, dass das Gröbste überstanden ist, weshalb
sie nun wieder nach vorn blicken? Oder
steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Ein
stützender Faktor für den deutschen Aktienmarkt
könnte die Schwäche des Euro sein,
der seit Jahresbeginn beispielsweise deutlich
zur US-Währung abgewertet hat. Damit
sind deutsche Aktien für Investoren außerhalb
der Eurozone attraktiver.
Neue
Rekorde
Euro-Schwäche als
stützender Faktor?
STOXX Europe 600
erklimmt neue Höhen
Die meisten europäischen Länderindizes
weisen seit Jahresbeginn eine positive Performance
auf. Ein paar wenige kletterten
sogar in noch nie dagewesene Höhen. Dazu
gehören der deutsche DAXs und der schweizerische
SMI. Wenn man breit gestreut in
europäische Aktien investieren möchte,
stolpert man bei der Suche nach geeigneten
Anlagevehikeln zwangsläufig über Kursbarometer
wie den EURO STOXX 50 und
den STOXX Europe 600. Vor allem letzterer
zeigt aktuell ein interessantes charttechnisches
Bild. Ihm war es gelungen, über
den Bereich von etwa 400 bis 415 Punkten
zu klettern. Diese Zone ist relevant, weil es
hier in der Vergangenheit einige markante
Hochpunkte gab. Ende vergangenen Jahres
gelang es dem Index schließlich, dieses
potenzielle Hindernis zu überwinden. Im
Januar wurde diese Zone, die nun als Unterstützung
fungiert, im Zuge eines Rücksetzers
erfolgreich getestet, d.h., sie wurde nicht
nachhaltig verletzt. Stattdessen schloss sich
ein neuer Aufwärtsimpuls an, wodurch der
Index neue Rekorde erreichte. Damit scheint
sich ein nachhaltiger Ausbruch manifestiert
zu haben. Das Kursbarometer bildet die
600 gemessen an der Marktkapitalisierung
(Streubesitz) größten Unternehmen aus 17
europäischen Ländern ab. Es ist damit ein
guter Indikator für die Entwicklung europäische
Aktien und zudem ein Basiswert für
verschiedene Anlageprodukte.
NASDAQ-100 Stand 17.02.2020 DAX Stand 17.02.2020 STOXX Europe 600 Stand 17.02.2020
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