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Coronavirus
attackiert Sportartikelbranche
Die Angst vor dem Coronavirus wächst täglich – und das
weltweit. Auch die Wirtschaft hat mit gravierenden Folgen
zu rechnen. Gerade Exportweltmeister Deutschland,
für das China einer der wichtigsten Märkte überhaupt ist,
droht ein Abrutschen in die Rezession. Spürbar sind die
Auswirkungen der Epidemie schon jetzt – besonders für
Sportartikelhersteller wie den Dax-Konzern Adidas.
Nicht nur in China legt der sich immer weiter aggressiv ausbreitende
Coronavirus Produktionsstätten, Lieferketten und gar ganze
Metropolregionen nieder, sondern auch in Deutschland schrillen
die Alarmglocken täglich lauter. Zwar bleibt die Bevölkerung hierzulande
bislang weitestgehend von einer Infektion der Krankheit
verschont, die Wirtschaft allerdings bekommt die Auswirkungen
der Epidemie schon jetzt unmittelbar zu spüren. Kein Wunder:
Nicht nur im Bereich der Wertschöpfung ist Deutschland eng mit
China verflochten, auch gehört der dortige Absatzmarkt zu den
wichtigsten überhaupt für deutsche Unternehmen. Bricht Chinas
Wirtschaft auch nur um ein Prozent ein, droht Deutschland ein
Abrutschen in die nächste Rezession. „Wenn man sich daran erinnert,
dass wir letztes Jahr immer wieder am Rand der Rezession
standen, könnte das genau den Ausschlag geben, dass wir
doch mal in die roten Zahlen rutschen", stellt Wirtschaftsexperte
22 // Anlagetrends · 2020 | 2
Gabriel Felbermayr besorgt fest. Ein Abflauen der chinesischen
Wirtschaft könnte nach Modellrechnungen die Entwicklung im
Euro-Raum um bis zu 0,25 Prozent reduzieren – Deutschlands
Wirtschaft wäre sogar noch stärker betroffen.
Zwar zeigt sich der deutsche Aktienindex in seiner Gesamtheit
bislang noch wenig beeindruckt vom Coronavirus. Doch einzelne
Unternehmen mit großer Abhängigkeit von Kaufverhalten in
Fernost geraten schon jetzt deutlich unter Druck und bekommen
die Auswirkungen des Virus mit als Erste zu spüren. Neben der
Automobilbranche, deren Fahrzeugverkäufe ins Land der Mitte
im Anfang des Jahres um 20 Prozent eingebrochen sind, und den
Airlines ächzt besonders die Konsumgüterindustrie unter der Epidemie.
Bestes Beispiel hierfür ist Deutschlands Sportartikelgigant
Adidas: Tummelten sich vor wenigen Wochen noch Menschenmengen
in Shanghais und Pekings gigantischen und modernen
Einkaufszentren, so herrscht dort inzwischen oftmals gähnende
Leere – öffentliche Orte werden lieber gemieden, aus Angst, sich
mit dem Virus bei Fremden anzustecken. Doch damit nicht genug:
Lokale Behörden haben vielerorts sogar explizit angeordnet,
dass Deutschlands größter Sportartikelhersteller nach eigenen Angaben
„eine beträchtliche Anzahl“ der 500 eigenen und 11.500
von Franchisenehmern betriebenen Läden schließen muss.