AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Indizes
Stand: 20.2.2020
Index % seit Jahresbeg. 52W-Hoch 52W-Performance
Dow Jones 28323,40 -0,75% 29568,57 +6,58%
S&P 500 3509,44 +8,63% 3588,11 +18,88%
NASDAQ 11895,23 +32,57% 12074,07 +49,02%
DAX 13210,03 -0,29% 13795,24 +9,97%
MDAX 28104,36 -0,74% 29438,03 +10,07%
TecDAX 2990,32 -0,82% 3302,94 +7,95%
SDAX 12651,41 +1,12% 13088,65 +16,50%
EUROSTX 50 3414,91 -8,82% 3867,28 -0,92%
Nikkei 225 24839,84 +5,00% 24962,80 +16,02%
Hang Seng 26016,17 -7,71% 29174,92 +0,76%
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Jetzt Depot umschichten?
Die Frage für Aktionäre lautet nun: Ist
die Zeit reif, umzuschichten? Und wie
sinnvoll ist es, in dieser Phase noch bei
Biontech einzusteigen? In Sachen Biontech
ist die Antwort einfacher: Dort gibt
es limitierende Faktoren, die den Kurs
auf Dauer nicht in unübersichtliche Höhen
treiben werden. Zum einen ist das
Startup hoch verschuldet, bisher gab es
in keinem Quartal einen Gewinn und
auch die Einnahmen aus der Impfstoff-
Produktion werden überschaubar sein.
Der Preis für eine Impfdosis liegt nach
Schätzungen von Experten nicht über 15
Euro. Angesichts hoher Investitionen in
die Entwicklung des Impfstoffs wachsen
die Renditen damit nicht in den Himmel.
Dazu kommt, dass mit Curevac, Sanofi,
Johnson und Johnson, Astrazeneca und
andere weitere Hersteller mit Hochdruck
an Impfstoffen arbeiten. Mit ihnen
muss sich Biontech den Markt bald
teilen. Für die Mainzer kommt es darauf
an, dass nach dem erwarteten Erfolg mit
BNT162b2 im nächsten Jahr weitere erfolgreiche
Medikamente folgen, die derzeit
für Krebspatienten entwickelt werden.
Das Geschäftsmodell von Biontech fußt auf der Einsicht, dass jeder
Tumor eines Patienten einzigartig ist und daher jeder Kranke
individuell behandelt werden muss. Aus diesem Ansatz heraus
entwickelt das Mainzer Unternehmen seine Medizin und hofft
auch auf den Durchbruch in der Krebsforschung. Ziel ist es,
nach eigenen Angaben das führende Biotechnologie-Unternehmen
in der individualisierten Krebsmedizin zu werden.
Bei den übrigen Werten kommt es darauf an, wie sehr das Geschäft
zurückkehrt. Während Tourismusunternehmen darauf
hoffen können, dass Urlaubsreisen wieder stattfinden, muss
die Luftfahrtbranche damit rechnen, dass Unternehmen ihre
Mitarbeiter häufiger in Videokonferenzen schicken, als sie um
die Welt reisen zu lassen. Damit könnten sich ursprüngliche
erhoffte Zuwächse als dauerhafte Illusion erweisen.
Immerhin sind die üblichen Wachstumsindikatoren jetzt auf
grün gesprungen. Die Hoffnung auf eine breit angelegte Erholung
der Weltkonjunktur spiegelt sich bereits im Erdölpreis.
Ein Fass der Rohölsorte Brent verteuert sich am Montag nach
den ersten Meldungen von Biontech um fast neun Prozent auf
43 US-Dollar. Und was den einen freut, setzt dem anderen zu:
Die erhöhte Risikobereitschaft drückt den Goldpreis. Die Notierung
des Edelmetalls brach um 3,6 Prozent auf 1882 Dollar
für die Feinunze Gold ein. Am besten fasste der deutsche TVModerator
und Journalist Frank Plasberg die Situation zusammen:
Trump abgewählt, Impfstoff gefunden – es sehe so aus,
als mache dem lieben Gott seine Arbeit wieder Spaß. oli