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hingegen für größer als das Inflationsrisiko.
Und in der Bevölkerung kommen die neuen
Hilfen gut an, wie Umfragen der vergangenen
Tage gezeigt haben. Das Weiße Haus hat
angekündigt, dass Biden im Rahmen einer
„Hilfe ist da“-Tour bei den Bürgern im Land
für das Hilfspaket werben will.
Doch während Washington sich mit den
Rettungsbillionen feiert, wachsen unter Börsianern
die Sorgen. In der „Washington Post“
befand Kolumnist Henry Olsen: „Das Risiko
einer Inflation ist real – und es wächst.“ Das
Magazin „Forbes“ sieht in den USA sogar eine
„2021-Inflationspanik“ auf dem Vormarsch.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg spricht
von der „unsichtbaren Kraft, die Wall Street
erschüttert“ – eine Rückkehr der Geldentwertung
nach dem Corona-Lockdown könnte
„alles in der Welt des Cross-Asset-Investings
verändern“. Und selbst der Biden-freundliche
Ökonom Larry Summers, Finanzminister
unter Bill Clinton und anfänglich Obamas
Nationaler Wirtschaftsberater, warnt in der
„Washington Post“ vor Inflationsrisiken. Sogar
von einem Inflations-„Monster“, das geweckt
werde, spricht Olivier Blanchard, der Ex-Chefvolkswirt
des IWF. Die geplanten Schuldenbillionen
seien „einfach zu viel“. Fazit: Anleger
sollten aufpassen, kurzfristig beflügelt das
viele Geld die Börsen, aber mittelfristig steigt
schlichtweg die Crashgefahr. WW
„Ich glaube
sogar, dass
wir im nächsten
Jahr eine
Rückkehr zur
Vollbeschäftigung
erleben
werden.“
Janet Yellen,
Finanzministerin der Vereinigten Staaten
Wachstum des realen
Bruttoinlandsprodukts
(BIP) in
den wichtigsten
Industrie- und
Schwellenländern
im Jahr 2020 und
Prognosen für 2021
bis 2022
(gegenüber dem Vorjahr)
Quelle: DIW Berlin; Nationale statistische Ämter
Foto © picture alliance/AP Photo | Annie Rice
Haben gut lachen; doch kann das gut gehen?
FED-Chef Jerome Powell hält die Zinsen unten,
Finanzministerin Janet Yellen kümmert sich um
die gewaltigen Summen für die Wirtschaft.