Die zehn größten Kryptowährungen
Quelle: onvista
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Geldes, die die Notenbanken weltweit verfolgen,
doch schiefgehen sollte. Sie beobachten: Die
Geld-Umlaufmenge in US-Dollar und Euro
nimmt kontinuierlich zu – ein Ende ist nicht
in Sicht. Die Menge des Bitcoins ist allerdings
begrenzt, was ihn zu einer Art digitalem Gold
macht und für überzeugte Anhänger als sicherer
Hafen gilt.
Zweitens akzeptieren immer mehr Unternehmen
den Bitcoin als Zahlungsmittel. Die Ankündigung
von Tesla, Bitcoin zu akzeptieren
und selbst in die Kryptowährung zu investieren,
der Einstieg PayPals in die Krypto-Branche - all
das sind Ritterschläge für die Kryptowährung.
Sie führen dazu, dass weitere Unternehmen den
Einstieg erwägen.
Drittens beflügeln die Debatten um die Einführung
von digitalen Staatswährungen die
bereits vorhandene Kryptowährung. Zwar wäre
ein digitaler Euro oder Dollar von den jeweiligen
Notenbanken gesteuert und somit eine
andere Konstruktion, aber die Projekte zeigen
auch, wie ernst Geldpolitiker Digitalwährungen
inzwischen nehmen und lenken damit das Interesse
der Investoren auf Bitcoin und Co. Nicht
zuletzt institutionelle Anleger springen auf den
rollenden Zug.
Viertens entfaltet sich die Wirkung des sogenannten
Bitcoin-Halvings. Die Angebotsmenge
des Bitcoin wird damit regelmäßig
künstlich reduziert. Während die Entwicklung
der Bitcoin -Geldmenge damit begrenzt wird,
erhöhen die Zentralbanken ständig ihre Bestände.
Bei der ersten Halbierung im November
2013 stieg der Wert binnen eines Jahres
von rund zwölf Dollar auf fast 1150 Dollar.
Die zweite Halbierung folgte im Juli 2016.
Damals betrug der Preis rund 650 Dollar.
Ende Dezember 2017 war der Wert pro Einheit
knapp 20.000 Dollar wert. Die jüngste
Halbierung gab es 2020. Seitdem ist der Preis
um mehr als 700 Prozent gestiegen.
Fünftens schließlich ist der Zugang zum Bitcoin
einfach geworden. Broker bieten ihn für jedermann
an. So kommt die „deutsche Variante“ des
Bitcoin aus Ostwestfalen. Genauer aus Bad Herford.
Dort sitzt mit der Bitcoin Gruppe der Betreiber
des größten deutschen Handelsplatzes für
die Kryptowährung: Bitcoin.de. Der Chef heißt
Marco Bodewein. Er und sein rund 30köpfiges
Team haben eine Mission: Sie wollen die erste
Kryptobank Deutschlands aufbauen.
Die Zeit spielt für sie. Der Handelsplatz gewinne,
sagt Bodewein, der auch die dahinterstehende
Futurum-Bank leitet, täglich „im
mittleren 100stelligen Bereich neue Kunden“.
Die Eine-Millionen-Grenze wollen die Bitcoin
Händler in diesem Jahr erreichen. Der
Eigenbestand des Unternehmens an gehaltenen
Kryptowährungen knackte jüngst die
100-Millionen-Euro-Marke. Dabei entfällt
der größte Anteil auf Bitcoin, der Rest verteilt
sich auf weitere populäre Kryptowährungen.
1. Bitcoin BTC
2. Ethereum ETH
3. Theter USDT
4. Ripple XRP
5. Cardano ADA
6. Litecoin LTC
7. ChainLink LINK
8. Binance Coin BNB
9. Bitcoin Cash BCH
10. Stellar XLM
Diese fünf Gründe sind es, die Analysten
euphorisch machen. Prognosen, wie die der
Großbank JP Morgan, sagen einen Bitcoinkurs
von mehr als 140 000 Dollar vorher. Ob
das gerechtfertigt ist? Banker Bodewein teilt
die Euphorie nicht ganz: „Jeder muss entscheiden,
ob er Bitcoin als Zahlungsmittel einsetzen
und akzeptieren will. Ich würde dies nicht
tun. Dazu ist der Bitcoin zu wertvoll“, sagt er
und fügt hinzu: „Ich zahle ja auch nicht mit
Gold.“ Auch bei der Bundesbank gießen die
Experten Wasser in den Wein: Bitcoin und
Co. seien hochspekulative Krypto-Assets,
sagt der für den Zahlungsverkehr zuständige
Vorstand Burkhard Balz. Er hält nach wie vor
einen Totalverlust für möglich. Denn: „Es geht
im Kern immer darum, dass die Menschen
einer Währung vertrauen können. Nur wenn
sie Vertrauen haben, bleiben die Preise auch
stabil. Dieses Vertrauen herzustellen, ist die
wichtigste Aufgabe der Zentralbanken. Ohne
stabiles Geld kann keine Volkswirtschaft auf
Dauer gedeihen.“ Oliver Stock
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Bitcoin in US-Dollar Stand: 31.03.2021