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Deutschen wiederum sind mit einem Anteil
von 11 Prozent Großaktionär. Anleger jubelten
das Papier innerhalb von drei Jahren um über
600 Prozent in die Höhe. Dabei macht auch
Power Cell nach wie vor Verlust und vergleichsweise
wenig Umsatz. 2019 beliefen sich die Einnahmen
auf umgerechnet 6,5 Millionen Euro.
Langfristig ergeben sich eine Menge Chancen,
auf mittlere Sicht bleibt das Papier weiter sehr
spekulativ. Der jüngste Kurseinbruch, der die
Aktie von rund 45 Euro Ende Januar auf knapp
28 Euro Mitte März zurückwarf, könnte aber
eine Einstiegsgelegenheit sein.
Plug Power
Plug Power weiß eine Art Alleskönner-Vorteil
auf seiner Seite. Die Amerikaner bieten als
eines von wenigen Unternehmen inzwischen
quasi die gesamte Wertschöpfungskette an. Ob
nun Logistik, Elektrolyse oder Rückverstromung,
die Produktion von Bipolarplatten oder
Membranelektrodeneinheiten. Mithilfe intelligenter
Zukäufe hat es Plug Power geschafft
ein Art eigenes Wasserstoff-Ökosystem aufzubauen.
Das Unternehmen produziert Brennstoffzellen
für die E-Mobilität genauso wie für
Notstromaggregate und sogenannte Flurfördergeräte,
zu denen beispielsweise Gabelstapler
zählen. Gleichzeitig produziert und liefert Plug
Power Wasserstoff und Wasserstoff-Anlagen.
In der aktuellen Phase ist das ein Trumpf,
vor allem wenn es darum geht Kooperationen
einzugehen. Je mehr es davon gibt, desto
eher dürften sich zukünftig dann auch Größenvorteile
bemerkbar machen, die dann auf
Dauer zu gesunden Margen führen könnten.
Das Unternehmen selbst liefert die geeigneten
Prognosen dazu. Bis 2024 soll sich der Umsatz
vervierfachen. Im abgelaufenen dritten Quartal
stiegen die Einnahmen bereits um 80 Prozent
auf 107 Millionen US-Dollar.
Die Bewertung ist auch bei Plug Power hoch.
Aber das Unternehmen scheint das Potenzial
zu haben, diese Bewertung irgendwann zu
rechtfertigen.
Linde
Gern wird der größte Industriegase-Hersteller
der Welt vergessen, wenn es um Wasserstoff
und Brennstoffzelle geht. Dabei stellt
der Großkonzern aus Deutschland das Gas
bereits in großen Mengen her, hat dazu weltweit
Produktionsstätten und natürlich eine
ganz andere Kapitalausstattung als die genannten
Highflyer. Linde betreibt weltweit
mehr als 80 Wasserstofffabriken. Die Aktie
hat im Pandemie-Jahr stark performt. Die
großen Kurssprünge wie bei den vielen kleineren,
spezialisierten Playern gab es nicht,
dafür aber deutlich weniger Schwankungen
und ansehnlichen Dividendenauszahlungen.
Rücksetzer könnten Anleger zum Einstieg
nutzen. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt
die Aktie zum Kauf. Das Wachstum
der Wasserstoffnachfrage biete im Zuge zunehmender
Umweltbemühungen langfristig
reichlich Potenzial für Gasekonzerne, schrieb
Berenberg-Analyst Anthony Manning in
einer Studie. Wer auf den Wasserstoff-Trend
setzen will, ohne zu sehr ins Risiko zu gehen,
für den könnte die Linde-Aktie eine defensive
Alternative sein. OG
Foto © picture alliance : Jochen Eckel | Jochen Eckel
Plug Power in US-Dollar Stand: 30.03.2021
Linde in US-Dollar Stand: 30.03.2021