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Foto © shutterstock - Wojciech Wrzesien
Um den wachsenden Stellenwert von nachhaltigen
Investments gerecht zu werden, gibt es inzwischen
Indizes, bei deren Zusammenstellung in
erster Linie ESG-Kriterien zugrunde gelegt werden.
Dazu gehören der MSCI World SRI Index
und der MSCI Emerging Markets SRI Index, auf
die es auch ETFs gibt. Der Zusatz SRI steht dabei
für „Socially Responsible Investing“ (Sozial verantwortliches
Investieren). Dieser Ansatz gilt als
der mit den strengsten Nachhaltigkeitskriterien.
Es werden damit nur Unternehmen mit besonders
hohen ESG-Ratings berücksichtigt. Gleichzeitig
werden Gesellschaften ausgeschlossen, deren Produkte
und Dienstleistungen negative soziale oder
ökologische Auswirkungen haben. Dazu gehören
z. B. Waffen, Tabak, Alkohol, Erwachsenenunterhaltung,
Glücksspiel und fossile Energieträger.
Basis für die beiden SRI-Indizes sind der MSCI
World Index (ca. 1.500 Werte) und der MSCI
Emerging Markets Index (ca. 1.400 Werte). Sie
enthalten die großen und mittelgroßen Aktien aus
23 entwickelten und 25 Schwellenländern. Davon
erfüllen rund 550 die SRI-Kriterien.
Shopify:
Anpassung der Bewertung läuft
Shopify (WKN: A14TJP) ist ein kanadischer
Softwarehersteller. Mit seinen Lösungen können
die Benutzer Online-Shops erstellen und
operativ verwalten. Das Unternehmen ist in
den vergangenen Jahren kräftig gewachsen
und profitierte dabei von der Corona-Sonderkonjunktur.
Inzwischen wirtschaftet die
Gesellschaft profitabel. Seit dem Allzeithoch
im November 2021 von mehr als 2.200 kanadische
Dollar hat die Aktie jedoch massiv verloren.
Wie bei vielen Technologietiteln, die in
den letzten zwei Jahren mit deutlichen Kurszuwächsen
glänzten, ist auch hier der Prozess
in Gang, die zwischenzeitlich stark überzogenen
Bewertungen abzubauen. Das Papier ist
immer noch ambitioniert bewertet, wenn man
die Marktkapitalisierung ins Verhältnis zu den
aktuellen Gewinnen und Cashflows setzt.
NIO:
große Chancen, große Risiken
Die 2014 gegründete chinesische Firma (WKN:
A2N4PB) hat sich auf die Fertigung von Premium
Elektroautos spezialisiert. 2021 lieferte sie
weltweit 91.429 Fahrzeuge aus (Absatzrekord).
Die weiteren Ambitionen sind groß. NIO will
expandieren und hat dabei den europäischen
Markt im Visier. 2022 will man in Deutschland,
den Niederlanden, Schweden und Dänemark
starten, nachdem man bereits in Norwegen aktiv
ist. Bei seinen Fahrzeugen setzen die Chinesen
auf das Konzept, die Batterien nicht aufzuladen,
sondern im Rahmen eines Abos in Austauschstationen
zu wechseln. In China gibt es bereits
700 solcher Standorte. In Europa muss die Infrastruktur
erst aufgebaut werden. NIO war 2020
eine der heißesten Aktienstorys. Seit dem Allzeithoch
von Januar 2021 steht die Aktie jedoch
deutlich unter Verkaufsdruck.
PUMA:
Rekordzahlen vs. Unsicherheit
Die Aktie des Sportartikelherstellers (WKN:
696960) gehört zu den DAX-Werten, die die SRIKriterien
erfüllen und ist Bestandteil des MSCI
World SRI Index. PUMA hatte im Geschäftsjahr
2021 Rekordergebnisse erzielt, auch wenn es im
chinesischen Markt nicht ganz so gut lief. 2022
sollen Umsatz und Gewinne erneut zulegen. Die
Aktie steht jedoch seit einiger Zeit unter Druck.
Es gibt einige Herausforderungen. Dazu gehören
die anhaltenden Probleme in den weltweiten Lieferketten
sowie politische Spannungen. Letztes
gilt vor allem mit Blick auf die Auseinandersetzungen
zwischen dem „Westen“ und China sowie
dem Ukrainekrieg. Beim Thema Nachhaltigkeit
hat sich PUMA ambitionierte Ziele gesetzt:
Bis 2025 sollen 100 % der Rohmaterialien (u. a.
Baumwolle, Kartonagen, Polyester, Leder) aus
nachhaltigeren Quellen stammen.
Shopify in kanadische Dollar Stand: 28.03.2022 NIO in US-Dollar Stand: 28.03.2022 PUMA in Euro Stand: 28.03.2022