Die Warnung geht so: Kaufe niemals Finanzprodukte,
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die Du nicht verstehst. Der Rat
stammt übrigens in abgewandelter Form von
Anlegerlegende Warren Buffett, der Investoren
davon abrät, ihr Geld in Firmen zu stecken, deren
Geschäftsmodell nicht verständlich ist. Mit
Blick auf Finanzprodukte bewahrheitete sich
diese Warnung in der Finanzkrise vor 15 Jahren.
Damals hatte sich auch die kleinste deutsche
Landesbank mit sogenannten ABS-Produkten
vollgesogen, deren Ausfallwahrscheinlichkeit
lange niemand wahrhaben wollte, weil sie kaum
einer verstanden hatte. Die ABS-Produkte, sogenannte
„Asset Back Securities“ von damals
sind die NFT‘s, die sogenannten „Non Fungible
Tokens“
von heute. Wer in diese reinen Kopfgeburten
investiert, dem ist kaum zu helfen, schon
gar nicht, wenn er oder sie es auch noch via
Kryptowährung versuchen.
Mit Kryptowährungen lässt sich
nichts, außer ein paar Prestigeobjekten
kaufen
Der Grund: In Kryptowährungen sowie jenen
virtuellen Objekten, die von ihrer verschworenen
Gemeinschaft von Fans jenes kryptische
Kürzel NFT erhielten, steckt nichts, was für
etwas anderes verwendet werden könnte, als
irgendjemanden zu finden, der mehr dafür bezahlt,
als man selbst. Das Dumme ist nur: Im
Unterschied zum ebenfalls sehr abstrakten Geld
lässt sich mit Kryptowährungen bislang in
Wirklichkeit fast nichts außer ein paar Prestigeobjekten
kaufen. Wer es nicht glaubt, kann es
beim Supermarkt um die Ecke ausprobieren.
Da hilft es auch nicht, wenn Krypto-Fans die
unveränderliche Menge von Bitcoin und Co.
als Wert an sich preisen. Denn in Wahrheit
ist gerade das eines der schlimmsten Makel.
Denn wie soll Wachstum entstehen, wenn
das Geld nicht mitwächst? Die Antwort gibt
der Bitcoin. Sein Beispiel zeigt: In der Menge
begrenzte Währungen fördern nur das Hamstern.
Ohne zentrale Geldmengensteuerung
koppeln sich Preise von der Realität ab und
schwanken enorm. Macht nichts, sagen die
Krypto-Jünger und bezeichnen ihren Liebling
eben als Anlageklasse. Aber nicht einmal das
stimmt, da sich jede Kryptowährung auf keine
Anlage außer auf sich selbst bezieht.
Eine Kopfgeburt, nichts wert, es gibt nichts
dafür zu kaufen und als Anlage durch nichts
hinterlegt – was sind Kryptowährungen dann?
Die naheliegendste Erkenntnis ist, dass es sich
um einen gigantischen Betrug handelt, oder
besser: Um einen Selbstbetrug von Gläubigen,
die viel zu tief im System versunken sind, als
dass sie sich das jemals eingestehen könnten.
Zum Aufwachen hilft eine einfache Rechnung:
Bitcoin und Co. existieren nur, solange sie in
Euro und Co. aufgewogen werden. Wer aber einen
Bitcoin mit Gewinn verkauft, kann das nur,
Aktien & Märkte
Foto © shutterstock - Mininyx Doodle
Für mehr als
100.000 US-Dollar
wurde im
Computerspiel
„F1 Delta Time“ein
Formel1-Rennwagen
ersteigert.