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weil ein anderer ihn zu einem höheren Preis gekauft
hat. Jeder Euro, der aus einem Bitcoin-
Verkauf stammt, kommt von einem Käufer, der
ihn in die Scheinwährung investiert. Kryptoinvestitionen
sind damit in Wahrheit ein Nullsummenspiel.
Sie leben davon, dass auf einen
Narr ein noch größerer folgt. Bis das ganze zusammenbricht.
Der einzig passende Name für
eine Kryptowährung müsste deswegen nicht
zum Beispiel Bitcoin, sondern „Snowball“ also
„Schneeball“ lauten – entweder er schmilzt in
der Sonne, oder er zerplatzt beim Aufprall.
Genauso steht es um NFTs, egal, ob Spieleanbieter,
Künstler oder zuletzt auch grundsolide
Firmen wie Adidas in das Geschäft eingestiegen
sind. Der Sportklamotten-Hersteller verkauft
orange Mützen für digitale Welten, die
vielleicht die Köpfe von Avataren wärmen, aber
nicht die von Anlegern.
Solche digitalen Objekte sollen in der Regel nicht
kopierbar sein. Es gibt inzwischen Kunstwerke,
Musikstücke, Filme oder digitale Inhalte für
Videospiele
oder eben auch coole Mützen als NFT.
Ihre Echtheit garantieren sogenannte Blockchains,
also vorgeblich fälschungssichere Aneinanderreihungen
von Datensätzen. Bei einigen NFT-Modellen
ist der neue Besitzer die einzige Person, die
mit dem Objekt durch dessen Verkauf noch
Geld verdienen kann. In anderen Fällen wird
der ursprüngliche Hersteller an allen weiteren
Verkäufen beteiligt. So zumindest die Theorie,
DIE FÜNF
TEUERSTEN NFTS
in Mio. US-Dollar
The first 5000 Days 69,3
CryptoPunk #7523 11,8
Cryptopunk #3100 7,58
Video “Crossroad” 6,66
Die erste Twitter-Nachricht 2,9