Den erwarteten Geldsegen will der Mutterkonzern
50
in die Entwicklung weiterer Elektromodelle
stecken. Anleger können also, wenn es gut
läuft, mehrfach profitieren: Durch eine Beteiligung
an der Holding, durch eine Investition
in die Sportwagenmarke selbst. In ihr steckt
Potenzial, sie verkaufte im vergangenen Jahr 14
Prozent rein elektrische Sportwagen und liegt
damit europaweit vorne. Jedes neue Modell
wird ihr aus den Händen gerissen.
2000 Euro für jeden Mitarbeiter,
wenn Porsche an die Börse geht
Der Mutterkonzern profitiert am Ende, weil
er durch den Börsengang der Tochter Geld für
Neuentwicklungen erhält, was ihm auch an der
Börse weiterhilft. Besonders augenfällig ist der
Nutzen für die Beschäftigten, den die Arbeitnehmervertreter
um Betriebsratschefin Danilela
Cavallo ausgehandelt haben. Zusammen
mit dem Land Niedersachsen können sie Beschlüsse
im Aufsichtsrat blockieren, weshalb ihr
Plazet wichtig war. In einem Eckpunktepapier
zum Börsengang ist nun festgehalten, dass ein
Teil der Erlöse in deutsche Werke und den beschleunigten
Umbau zur E-Mobilität fließen
soll, was gut für die Beschäftigung ist. Darüber
hinaus gibt es handfeste Zahlungen: 2000
Euro soll jeder der 130000 Mitarbeiter in der
Volkswagen AG und der VW Sachsen GmbH
bekommen, wenn Porsche tatsächlich an die
Börse geht. Rein rechnerisch summiert sich das
auf 260 Millionen Euro. Wie viel Geld für Investitionen
im VW-Konzern übrig bleibt, hängt
von der Bewertung ab, die Porsche an der Börse
erzielt. Kommen die geschätzten 90 Milliarden
Euro zusammen fließen dem Konzern über den
Verkauf von Stammaktien an die Familien und
die geplante Platzieruwwng eines Viertels der
Vorzugsaktien am Markt rund 23 Milliarden
Euro zu. Abzüglich der Sonderdividende und
Mitarbeiterbeteiligungen blieben etwa elf
Milliarden
Euro.
Wer sich zu Weihnachten also keinen Porsche
leisten kann, legt sich möglicherweise die Aktie
unter den Christbaum. Die Lieferzeiten werden
deutlich kürzer sein. Oliver Stock
Foto © shutterstoc / r.classen
DIE GRÖSSTEN
BÖRSENGÄNGE
DER WELT
in Mrd. US-Dollar
Saudi Aramco 2019 29,4
Alibaba 2014 25,0
Softbank 2018 23,3
Bank of China 2010 22,1
ICBC (China) 2006 22,0
AIA Group 2010 20,5
Visa 2008 19,7
General Motors 2010 18,1
NTT Mobile 1998 18,1
Enel 1999 16,6
Aktien & Märkte