ZAHL DES MONATS
170
Milliarden
Euro
7
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Reinhard Schlieker unter
schlieker@boerse-am-sonntag.de
zahlte Deutschland seit 2014
für Energie an Russland.
TERMINE DES QUARTALS
04.05.2022 USA Fed, Zinsbeschluss
der Ratssitzung
03./04.05.
06.05.2022 USA Arbeitsmarktbericht
April
26.05.2022 USA BIP Q1/2021
(zweite Schätzung)
30.05.2022 DE Verbraucherpreisindex
(vorläufig) Mai 2022
03.06.2022 USA Arbeitsmarktbericht
Mai
09.06.2022 EWU EZB, Ergebnis der
Ratssitzung
15.06.2022 USA Fed, Zinsbeschluss
der Ratssitzung
14./15.06.
die heftigen Kursausschläge nicht jedes Anlegers
Sache. Das Unternehmen muss immerhin
nicht, wie Windeln.de, um eine auskömmliche
Kapitalausstattung kämpfen. Dennoch ist die
schmale Gewinnmarge anfällig für externe
Schocks.
Ähnliche Stunden der Wahrheit sind für weitere
Profiteure der Anti-Corona-Maßnahmen
angebrochen. Delivery Hero und Hellofresh.
Der rasante Abstieg im ersten Quartal ist jedoch
nicht allein auf verlangsamtes Bestellinteresse
bei dem Lebensmittel-Lieferdienst
zurückzuführen. Starke Konkurrenz allerdings
drängt ins Bild, wobei und worunter die
Branche insgesamt leidet. Die rund 60 Prozent
Börsenminus allein in diesem Jahr machen
wenig Hoffnung, dass Delivery Hero auch nur
irgendeine Resilienz aufgebaut haben könnte;
gegen Inflation und Konsumenten-Zurückhaltung
ist man nicht gewappnet. 144 Euro kostete
das Papier mal 2021, jetzt ist man in der
Gegend von 40 Euro angelangt. Ähnlich auch
das trübe Bild des Hellofresh-Kochboxen-Imperiums.
Die Verbraucher, die Bequemlichkeit
über den Sparzwang stellen, bleiben wohl dabei,
aber es gibt nicht genug von ihnen. Die
Unsicherheit der Anleger findet keinen ruhenden
Pol in der Firmenstrategie. In diesem Jahr
ging es schon von 96 Euro auf die Hälfte herunter.
Vor allem der „Lunch-Kühlschrank“, in
Unternehmen aufgestellt und dort mit Snacks
und Ähnlichem stets aufgefüllt, führt bei der
Tochter Hellofresh-Go zum Insolvenzverfahren.
Nur mit geringen Erwartungen an die
Branche kann man sich vor allzu bitteren Enttäuschungen
schützen.
Übrigens: Nicht alles ist ein Flop, was auf die
„Kapitalvernichter“-Liste der DSW gerät. Denn
dort tummelte sich aktuell auch die Deutsche
Lufthansa, die Gründe dafür weitgehend
nachvollziehbar. In Pandemie-, noch mehr in
Kriegszeiten, leidet die zivile Luftfahrt naturgemäß.
Wer von den Airlines genügend Rücklagen
und ein anpassungsfähiges Management
hat, dürfte die Krisen überstehen und womöglich
zu einem starken Start ansetzen, eines nicht
zu fernen Tages. Das wäre mal eine Nagelprobe
des antizyklischen Investierens (ähnlich
wie bei Thyssen Krupp, ebenfalls jüngst kein
Börsen-Glanzlicht).
Was bleibt? Zum Beispiel die Erkenntnis,
dass auch bei lange bekannten und an der
Börse etablierten Biotech-Unternehmen wie
Epigenomics
oder auch Morphosys das Risiko
einer Direktanlage jedem bewusst sein
sollte. Ein ETF „Gesundheitsaktien“ puffert da
manches ab. Außerdem: Vorsicht bei Internet-
Memes, die dreistellige Prozentgewinne aufweisen.
Wer nicht gerade minütlich den Kurs
verfolgt, hat sicher das Nachsehen. Und: Wenn
Neuemissionen in eine Zeit des Überschwangs
fallen, darf man davon ausgehen, dass die Altinvestoren
ihr eigenes Wohl sicher nicht hintanstellen,
wenn es um die Emissions-Preisspanne
geht. Da ist vielgeschmähtes süßes Nichtstun
mal eine ertragreiche Beschäftigung.
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