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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe  Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Tra ding der großen Megatrends, dem sich kaum ein Unternehmen entziehen kann, ist die demografische Dynamik. Laut Schätzungen der UNO wird die Weltbevölkerung bis 2050 von heute rund 7,4 Milliarden Menschen auf knapp 10 Milliarden wachsen. Diese Entwicklung lässt insbesondere Pharmawerte in den Fokus rücken. Denn infolge des Bevölkerungsbooms muss die globale Gesundheitsversorgung verbessert werden. Zudem wird in den Emerging Markets mit der zunehmenden Industrialisierung die Bekämpfung von Zivilisationskrankheiten wichtiger – und wegen der Überalterung der Gesellschaft steigt in vielen Ländern der Bedarf an medizinischen Dienstleistungen für ältere Menschen. Boom bei Investitionen in der Baubranche Die demographische Entwicklung hat auch Auswirkungen auf einen anderen Sektor: die Baubranche. Denn die alternden Gesellschaften des Westens benötigen den Bau neuer seniorengerechter Wohnungen. Hinzu kommt der zunehmende Bedarf an preiswertem Wohnraum, weil das Angebot insbesondere in Ballungsräumen knapp ist. Dieser Bedarf ist durch die jüngsten Migrationsbewegungen weiter gestiegen. Nach Zahlen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe macht die anhaltende Binnenwanderung und die steigende Zahl an Flüchtlingen allein in Deutschland die Fertigstellung von jährlich mehr als 400.000 Wohnungen erforderlich. Darüber hinaus profitiert die Baubranche vom Niedrigzinsumfeld. Die niedrigen Zinsen bei Krediten haben die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt angekurbelt und zu einem Boom bei Investitionen in der Baubranche geführt. Unterstützung dürfte der Bausektor in den kommenden Jahren auch durch die steigende Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung erhalten. Denn ein weiterer großer Megatrend rückt immer stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: der Trend zur Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Dazu hat auch der Weltklimavertrag beigetragen, den die internationale Gemeinschaft Ende 2015 bei der UN-Klimakonferenz in Paris geschlossen hat. Bei Investments auf den Ressourcenverbrauch zu achten, den das jeweilige Unternehmen verursacht, wird somit immer wichtiger. Denn die Frage, wie effizient der Konzern die Ressourcen nutzt, ist letztlich nicht nur mitentscheidend für die Produktionskosten, sondern hat auch Auswirkungen auf das Image und die Nachfrage der Produkte bei den Endverbrauchern. Ressourcenverschwender werden von den Kunden über kurz oder lang abgestraft. Nur wer die digitale Welle antizipiert, kann auch künftig oben mitschwimmen Unter Druck geraten auch Unternehmen, die den Megatrend Digitalisierung in ihren Geschäftsmodellen nicht oder zu spät berücksichtigen. Sie ist der Auslöser für verschiedene Umbrüche. Dazu drei Beispiele: Streaming-Dienste beeinträchtigen das Geschäft herkömmlicher Privatsender. Mobile Payment – etwa mit dem Smartphone – fordert die Banken im klassischen Zahlungsverkehr heraus. Und 3D-Drucker könnten Hersteller kleiner Gebrauchsgegenstände irgendwann überflüssig machen. Einzelne Branchen wird die digitale Welle hart treffen. Nur wer sich schnell an die neuen Gegebenheiten anpasst, kann künftig oben mitschwimmen. Für Investoren ist es aber mitunter schwierig zu prognostizieren, welche Entwicklung sich im Digitalisierungsprozess langfristig durchsetzt. Interessant können deshalb Unternehmen sein, die selbst vom Megatrend Digitalisierung profitieren, zum Beispiel Softwareentwickler wie SAP. Wer sein Investment breiter streuen möchte, kann in einen Fonds investieren, der bei der Titelauswahl Megatrends berücksichtigt – wie zum Beispiel den LBBW Multi Global. Der Megatrend der demografischen Dynamik spiegelt sich im Fonds etwa darin wider, dass die Pharma- und die Baubranche die Sektoren mit den derzeit höchsten Branchenschwerpunkten sind. Zugleich gehört SAP zu den Top-10-Positionen im Fonds – wegen der Chancen, die sich Softwareentwicklern in der zunehmend digitalen Welt bieten. Dank Mikrochips. Steffen Merker Christoph Groß BÖRSE 53 am Sonntag · 11 | 201 6


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