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BaS_Print_2016_Invest_eMag_Teil2

Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  Tra ding  fonds  Zertifikate  rohstoffe Erstaunlich: Bei normaler Fahrweise im Komfortmodus blieb der Verbrauch dem ein oder anderen Kickdown zum Trotz knapp einstellig. Und die Laufruhe, die der Sechszylinder dabei bietet, macht auch fast den Mehrverbrauch zum 730d wett – deutlich unter acht Litern wird der sich auch nicht fahren lassen. Wer wirklich hartnäckig den Verbrauch reduzieren möchte, wählt den EcoPlus-Modus, doch dann wird es im sonst so potenten 740er etwas zäh. Aber wer sich die Langversion mit Luxusausstattung für einen Basispreis von 95.300 Euro zuzüglich der 20.000 Euro für Extras leistet, der wird wohl beim Tanken kaum auf den Euro gucken müssen. Gut gefallen hat mir auch die Größe der eingeblendeten Informationen, die das erstklassige Head-up-Display auf die Windschutzscheibe vor den Fahrer projiziert. Hier ist alles bis aufs feinste Detail einstellbar, und die halbtransparente Symbolik erlaubt, dennoch die Augen auf den Verkehrsfluss zu richten. So macht die exzellente Routenführung noch mehr Spaß, denn man kann die Stimmhinweise ruhen lassen, und entspannt Musik genießen, während man den Abbiegeempfehlungen des wohl besten HUD folgt, das man derzeit kaufen kann. Überarbeitet wurde auch der iDrive-Controller, aber der Alte hat mir ein bisschen besser gefallen. Die Touch-Funktion am Drehregler gab es da auch schon, die Direktwahltasten zu Navi, Map, Radio, etc. waren aber besser konturiert – ich konnte sie blind ertasten, beim Neuen musste ich öfter hinschauen. Super ist, wie einfach zum Beispiel die Musik vom Smartphone aus eingebunden wird. Nicht nur über die Musik-App des iPhones, sondern auch die Verbindung zu Spotify erkennt der BMW sofort. Auf dem Handy werden dann nur noch das Spotify- und BMW-Logo angezeigt. Playlists und anderes kann ich über das Menü bedienen. Eine glatte Eins gibt es auch für die Lenkradtasten: Selbsterklärend, logisch angeordnet, guter Druckwiderstand, edle Optik. Rechts habe ich alles für Musik, Telefon und Bordcomputer, links die Assistenten vom Lenken bis zum Abstandstempomaten. Die Fahrspurerkennung ist am Lenkrad und nicht wie sonst oft irgendwo am Armaturenbrett versteckt. So kann ich das schnell ohne Blick und langes Suchen an- und ausschalten. Und die technischen Angebote halten Wort: Auf der Autobahn nimmt der BMW mir auf angenehm unaufdringliche Art so viel ab, dass ich das Gefühl habe, schon bald wird er das Steuer komplett übernehmen. In Medien, die es mit den technischen Details nicht so genau nehmen, war wiederholt zu lesen, der neue 7er ließe sich per Gesten steuern. Eine, freundlich gesagt, grobe Vereinfachung. Richtig ist: Die Gestensteuerung im Innenraum erlaubt es, einige wenige Funktionen des Multimedia Infotainments inklusive Navigation anzusteuern. Doch dies ist nur eine Auswahl von Assistenzsystemen, die fast schon unüberschaubar sind. Zum Schluss wünsche ich mir zwei Assistenten, die BMW noch nicht anbietet. Der eine würde alle anderen Autofahrer auf einen Schlag zwingen, endlich das Reißverschlussverfahren so anzuwenden, wie es der Name verspricht. Der andere würde nichts weiter tun, als alle anderen Assistenten auszuschalten. Nur so als kleines Feature, wenn ich ausnahmsweise einfach mal selber ein paar Kilometer fahren möchte. Das wäre Luxus. Handelsblatt / gekürzte Version eines Textes von Frank G. Heide Hier haben selbstfahrende Chefs Freude am Fahren Foto: BMW BÖRSE 64 am Sonntag · 11 | 201 6 Produkt des Monats


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