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BaS_Print_2016_Invest_eMag_Teil2

tra ding  Fonds  ZERTIFIKATE  rohstoffe  Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Ermittlung der Eintrittswahrscheinlichkeit genutzt werden, wie sich verschiedene Aktien, Indizes, Währungen, Rohstoffe, Zinsen usw. auch künftig zueinander entwickeln könnten. Daraus ergeben sich wiederum Anhaltspunkte bei der Bewertung von Struktur und Risikogewichtung eines Portfolios sowie bei der Planung bestimmter Anlagestrategien. Ziel könnte es beispielsweise sein, eine Häufung von Werten zu vermeiden, die stark positiv korreliert sind. Stattdessen wird mit Hilfe von nicht oder negativ korrelierenden Werten ein ausgewogenes Portfolio gebildet. Der Korrelationskoeffizient kann Werte zwischen +1 und –1 aufweisen. Bei einer Ausprägung von +1 besteht ein vollständiger linearer Zusammenhang. Steigt Wert A, steigt auch Wert B bzw. fällt Wert A, fällt auch Wert B. Ein Korrelationskoeffizient von –1 steht wiederum für ein komplett entgegengesetztes Kursverhalten beider Werte. Bei einem Korrelationskoeffizienten von null ist kein linearer Zusammenhang zu erkennen. Mit dem Korrelationskoeffizienten wird jedoch lediglich eine Aussage über die Richtung der Bewegungen zweiter Werte zueinander getroffen und nicht über das Ausmaß der jeweiligen Veränderungen. Um den Grad der Abweichung darzustellen, nutzt man den Beta-Faktor. Matrix gibt Aufschluss Die Beispieltabelle zeigt eine Korrelationsmatrix von Anlageprodukten (ETFs, ETCs) verschiedener Basiswerte. Darin enthalten ist auch eine Legende, wie man die Stärke der Korrelation klassifiziert. Welche Einteilungen man dabei vornimmt ist subjektiv. In der Matrix ein aktuelles Beispiel für eine starke Korrelation sind DAX und EURO STOXX 50. Hier lässt sich derzeit ein Korrelationskoeffizient (30 Tage) von 0,96 ermitteln. Nicht ganz so stark ausgeprägt ist die Korrelation von DAX und S&P 500 mit 0,65. Aber auch sie kann als stark positive gewertet werden. Aktuell unterdessen eine negative Korrelation weisen DAX und Gold auf. Der Korrelationskoeffizient notiert bei –0,59. Extremwerte von +1 und –1 kommen nur sehr selten vor. Werte von –1 lassen sich naturgemäß zwischen Long- und Short-Produkten des gleichen Basiswertes ausmachen. Ein Beispiel in der Matrix sind die ETFs auf DAX und Short-DAX. Nicht statisch Berechnet werden kann der Korrelationskoeffizient über verschiedene Zeiträume. Kurze Zeiträume wie z. B. 30-Tage bieten sich zur Diversifizierung bei kurzfristigen Trading-Strategien an. Mit längerfristigen Zeiträumen, wie beispielsweise ein Jahr, lassen sich wiederum die Korrelationskoeffizienten validieren. Sind in diesen Betrachtungszeiträumen sehr starke bzw. sehr negative Korrelationen zwischen zwei Werten auszumachen, resultiert aus statistischen Gesichtspunkten daraus eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich diese beiden Werte auch künftig nahezu identisch bzw. gegenläufig entwickeln werden. Die Korrelationskoeffizienten sind jedoch nicht statisch. Sie verändern sich ständig. Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass eine Beziehung hält. Je nach Marktlage und Entwicklung können sich negativ korrelierende Werte plötzlich in die gleiche Richtung bewegen und umgekehrt. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von DAX und US-Öl. Aktuell liegt der Korrelationskoeffizient bei 0,65. Beide Werte sind somit relativ stark positiv korreliert. Vor einem Jahr notierte der Koeffizient dagegen bei –0,17, sodass eine leicht negative Korrelation vorhanden war. Korrelationsmatrix (30 Tage) verschiedener Anlageprodukte (ETFs, ETCs) Stand: 16.03.2016 BÖRSE 39 am Sonntag · 11 | 201 6


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