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tra ding  Fonds  ZERTIFIKATE  rohstoffe  Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Wie Emotionen Sie beim täglichen Börsenhandel beeinflussen Von Mathias Gerlach Die Börsenpsychologie ist eine der wichtigsten Bestandteile unseres Handels mit Wertpapieren. Gerade an den Börsen gehen viele Anleger davon aus, dass jeder einen kühlen Kopf behält. Die Realität hingegen sieht anders aus. Oft übernehmen genau dann, wenn es am gefährlichsten ist, die Emotionen der Marktteilnehmer die Überhand über die Handelsentscheidungen. Aber auch dieses psychologische Vorgehen lässt sich durchschauen und meistern, wenn man einige typische Verhaltensweisen kennt und sie richtig einordnen kann. Emotionen gibt es viele, jedoch nur wenige, die uns täglich unterbewusst beeinflussen. Damit Sie wissen, wie Sie erfolgreich an Ihren Emotionen arbeiten können, möchte ich Ihnen zu den vier am meisten einnehmenden Emotionen folgendes mit auf den Weg geben: Emotion Nr.1 – Hoffnung Jeder, der an den Märkten aktiv ist, erhofft sich, dass die Kurse in seine Richtung verlaufen. Die Hoffnung sollte jedoch bei der Bewertung des Handelns nie eine Rolle spielen. Sie ist oftmals ein Zeichen dafür, dass man einen schlechten Handelsverlauf nicht wahrhaben möchte. Somit geht dem Anleger das Gefühl für die Marktrichtung verloren. Die Hoffnung führt dann schnell in Sturheit über, womit man Fehler nicht zugibt und zu lange an schlechten Positionen festhält. Daher halten Sie sich nicht krampfhaft an einer Idee fest, sondern passen Sie sich auch dem Markt an. Emotion Nr.2 – Gier Es ist eine Sache, wenn man an Gewinnen festhalten möchte, aber eine andere Sache, wenn man zu gierig wird. Gier führt dazu, dass man sich zu wenig absichert und beginnt mit mangelnder Disziplin zu handeln. Diese Emotion kommt in den meisten Fällen zum Vorschein, wenn man einen hübschen Gewinn vor Augen hat und diesen nicht direkt realisiert, weil man noch mehr möchte. Versuchen Sie daher nicht bei jedem Handel das Letzte herauszuholen. Legen Sie sich vorher realistische Ziele fest und geben Sie sich damit zufrieden, wenn Sie diese erreicht haben. Emotion Nr.3 – Angst Die Emotion Angst kann genauso zur Gefahr werden, wie die Gier. Zwar kann sie einen vor großen Verlusten bewahren (kurzfristig), dennoch kann sie auch dazu führen, dass man viel zu früh verkauft oder aussteigt. Einige beginnen erst gar nicht etwas zu wagen oder warten auf etwas, das nie passiert. Es macht einen Unterschied, ob man auf die perfekte Gelegenheit wartet oder ob man Angst davor hat zu handeln. Daher versuchen Sie herauszufinden, was bei Ihnen zutrifft und fühlen Sie sich nicht verpflichtet etwas zu tun, wenn Sie Angst davor haben. Emotion Nr. 4 – Ärger Wichtig ist immer die Ruhe zu bewahren und Verluste als das zu akzeptieren, was sie sind. Als ganz normal eben. Sobald man sich ärgert, sucht man einen Schuldigen. Das brauchen Sie aber nicht. Sie sind selbst verantwortlich für Ihr Handeln. Ärger stellt nur eine unnötige Eigenschaft dar, die einige daran hindert ihre Spitzenleistung abzurufen. Fazit Es gibt natürlich auch Situationen, wo man nicht mehr weiter weiß und auch sämtliche Empfehlungen nicht weiterhelfen. Egal was man macht und tut, es scheint falsch zu sein. Nehmen Sie sich in solchen Fällen eine Auszeit oder nutzen Sie die Unterstützung von Experten. Gastbeitrag BÖRSE 40 am Sonntag · 11 | 201 6


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