Page 22

BaS_Print_03_2016

AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Tra ding  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe  Lebensar t Foto: Bayer AG dass Chef Werner Baumann die Vorteile des Zusammenschlusses unterstreicht. Die Agarindustrie stehe angesichts der schnell wachsenden Weltbevölkerung und der globalen Erwärmung vor gigantischen Herausforderungen. Durch die Kombination ihrer Fähigkeiten könnten Bayer und Monsanto hier wegweisende Antworten geben. Immerhin müssten bis 2050 drei Milliarden Menschen zusätzlich ernährt werden. „Diesen Deal darf es nicht geben. So entsteht ein übermächtiger Konzern, der den Welthunger nicht bekämpft, sondern verstärkt“, monierten hingegen die Grünen-Politiker Anton Hofreiter und Katharina Dröge. Die Grünen warnen zudem davor, dass eine Übernahme noch mehr Marktmacht in wenigen Händen konzentriere – zum Schaden der Bauern und Verbraucher. Schon heute würden 95 Prozent des EU-Gemüsesaatguts von Bayer und fünf Mitbewerbern gesteuert. Durch die Fusion wären es nur noch vier. Und Bayer stiege zum größten Agrochemie-Konzern der Welt auf. Wie auch immer man zu der Übernahme stehen mag. Dass Bayer die geplante so geht es geht bewerkstelligt und damit seinen guten Ruf behält – daran dürfte auch den Anteilseigner des DAX-Konzerns gelegen sein. Unmittelbar nach Bekanntgabe des Megadeals Mitte September ging es für die Bayer-Aktie jedenfalls abwärts – um sechs Prozent von rund 97 auf 91 Euro. Aufwärtspotential für die Bayer-Aktie Bayer zahlt einen Aufpreis von 17 Milliarden Dollar auf den Börsenwert von Monsanto am 11. Mai, dem Tag vor den ersten Berichten über die Fusionsgespräche. Der Wert des US-Konzerns, der durch den im September beschlossenen Deal geschaffen wurde, sollte jedoch nur zwölf Milliarden Dollar betragen. Diese Differenz dürfte auch der Grund für den Kurseinbruch Mitte September gewesen sein. Das Urteil einiger Analysten dürften die Anleger jedoch zuversichtlich stimmen. So stuft die DZ Bank Bayer mit „Halten“ und bezifferte den fairen Wert auf 100 Euro. Der Zukauf erfolge zu einem hohen Preis, aber immerhin liege er unter der von ihm errechneten kritischen Grenze von 135 US-Dollar je Monsanto-Aktie, so die Analysten. Kurzfristig erwartet die DZ Bank eine positive Entwicklung durch die Integration des Unternehmens und die Realisierung von Kosteneinsparungen. Mittel- bis langfristig werde Bayer mit einer hohen Verschuldung, hohem Goodwill und einem umstrittenen, Glyphosat-basierten Geschäftsmodell von Monsanto konfrontiert sein. Für die Deutsche Bank ist Bayer nach der Einigung mit Monsanto klar ein „Kauf“. Das Kursziel sehen die Analysten der Bank bei 124 Euro. Der Deal sei zu einem vernünftigen Preis erfolgt und werde Bayer jährliche Synergien von rund 1,5 Milliarden US-Dollar bringen. Für den Zeitraum 2018 bis 2022 rechnen die Experten bei dem fusionierten Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinnzuwachs (EPS) von mindestens zehn Prozent. Fazit: Der Kauf von Monsanto könnte sich im Zuge des weltweiten Fusionsfiebers für Bayer als geschickter Schachzug erweisen. Andererseits bleiben Risiken bei der teuersten Übernahme eines deutschen Konzerns nicht aus. Eines davon: der Verdacht, Krebs zu erregen, gegen den Unkrautvernichter Glyphosat. Gian Hessami Der Landwirt Neels Neethling (links) und sein Mitarbeiter Tol Kaptein begutachten die Qualität des Weizens, den er auf 4.500 Hektar Land in Malmesbury, Südafrika, anbaut. Unternehmenstermine Datum Uhrzeit Name Ereignis 13.10.2016 - Südzucker AG Halbjahresbericht 2016/17 18.10.2016 - Intel Corp. 9-Monatsbericht 2016 19.10.2016 - METRO AG Ergebnisbericht 2015/16 21.10.2016 - Daimler AG 9-Monatsbericht 2016 21.10.2016 - SAP SE 9-Monatsbericht 2016 21.10.2016 - McDonald's 9-Monatsbericht 2016 27.10.2016 - BASF SE 9-Monatsbericht 2016 03.11.2016 - adidas AG 9-Monatsbericht 2016 20 BÖRSE am Sonntag · 111 | 201 6 Aktie des Monats


BaS_Print_03_2016
To see the actual publication please follow the link above