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BaS_Print_03_2016

FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe  Lebensar t  AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Tra ding US-Wahl: Healthcare und Biotech-Investoren haben so oder so gute Chancen Börse am Sonntag im Gespräch mit Michael Sjöström, Gründer und CIO der auf Anlagen im Gesundheitswesen spezialisierten Fondsboutique Sectoral Asset Management über die Folgen des Wahlausgangs für die Healthcare- und Biotech-Branche und worauf Anleger aktuell achten sollten. Michael Sjöström CIO von Sectoral Asset Management Börse am Sonntag: Der US-Wahlkampf ist in vollem Gange. Was würde ein Wahlsieg Clintons für die Healthcare-Industrie bedeuten? Michael Sjöström: Wir rechnen damit, dass die medizinische Grundversorgung unter Clinton erschwinglicher und zugänglicher wird. Aus Investorensicht ist die anstehende Wahl eine „Value Story“, Aktienselektion nach dem Prinzip ‘Outcomes at the right price‘ somit höchst bedeutsam. Optimal positioniert sind hier Unternehmen mit innovativen Heilmethoden und Therapieansätzen. Interessant sind aber auch kosteneffiziente Modelle der Gesundheitsversorgung: Managed Care, ambulante Pflegedienste und exklusive 50 BÖRSE am Sonntag · 111 | 201 6 Healthcare-IT. Börse am Sonntag: Wie wirkt sich ein Wahlsieg Trumps aus? Ist damit zu rechnen, dass der so genannte Affordable Care Act (ACA), Stichwort „Obamacare“, wieder aufgehoben wird? Michael Sjöström: Ein Wahlsieg Trumps bedeutet Volatilität am gesamten Markt, da seine Präsidentschaft Unsicherheiten birgt. Wir rechnen jedoch nicht mit einem Widerruf des ACA, selbst wenn er das wollte. Dafür fehlt ihm die Mehrheit im Kongress. Wir gehen letztlich davon aus, dass eine Trump-Regierung in weiten Teilen der republikanischen Doktrin folgen wird: mehr Wettbewerb und weniger politischer Einfluss auf das Gesundheitswesen. Börse am Sonntag: Welcher Kandidat steht eher für ein innovatives Klima? Michael Sjöström: Clinton hat explizit erklärt, wie ihre Regierung Innovationen in Hinblick auf Alzheimer fördern wird – wohl wissend um den wirtschaftlichen Schrecken der Krankheit. Trotz Clintons Rhetorik zum Thema Medikamentenpreise und –transparenz hat sie versprochen, Wirkstoffinnovationen für Krankheiten zu fördern, die bislang nicht zufriedenstellend therapierbar sind. Aber auch die unternehmerfreundliche Einstellung Trumps spricht für zusätzliche Investitionen in diesem Bereich, auch wenn er sich in seinem Wahlprogramm nicht explizit dazu äußert. Börse am Sonntag: Der Healthcare- Markt und der Biotechsektor haben in den letzten Monaten eine Berg- und Talfahrt hingelegt: Wie wird es weitergehen? Michael Sjöström: Je näher die Wahl rückt, desto volatiler werden sich beide Märkte präsentieren. Medikamentenpreise stehen grundsätzlich im Fokus der Öffentlichkeit und werden von Politikern gern genutzt, um auf Stimmenfang zu gehen. Wir rechnen dennoch mit einem starken Wachstum von Healthcare und Biotech. Börse am Sonntag: Aus Sicht von Healthcare-Investoren: Wer ist der bessere Präsident? Michael Sjöström: Schwer zu sagen, doch auf kurze Sicht dürfte Clinton unter Healthcare-Investoren mehr Anhänger haben. Trotz ihrer Kritik an den Arzneimittelpreisen zielt ihr Programm darauf ab, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Trump bedeutet in dieser Hinsicht mehr Unsicherheit, was kurzfristig auch die Märkte stärker verunsichern dürfte. Börse am Sonntag: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Sjöström. . Gastbeitrag


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