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BÖRSE am Sonntag INVEST 2017

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Gastbeitrag So treffen Sie künftig bessere Entscheidungen Verzockt! Aktie auf Talfahrt, kein Stopp-Loss gesetzt, den Trend verpasst, den Markt falsch eingeschätzt. Wer hätte das nicht schon erlebt? Woher kommen die vielen krassen Fehler nur? Nun – im Grunde genommen sind es keine Fehler, sondern nachvollziehbare und zutiefst menschliche Gründe, die zu negativen Erfahrungen rund um Ihre Geldanlage führen. Es gibt recht einfache Parameter, nach denen Sie handeln sollten, um Verluste zu minimieren oder zumindest nicht katastrophal groß werden zu lassen. Das Feststellen Ihres Anlegertyps ist zunächst entscheidend, um Sie in die Lage zu versetzen, künftig bessere Entscheidungen zu treffen. Kurzfristanleger sind alle, die Ihr Geld innerhalb von zwei Jahren wieder benötigen. Diese Anleger dürfen keine unnötigen Risiken eingehen. Der Griff zum Tages- oder Festgeld bei einer Bank mit deutscher Einlagensicherung ist hier oft die beste Wahl. Selbstentscheider sind diejenigen, die sich um ihr Vermögen selbst kümmern wollen und dabei ein umfassendes Wissen und die Zeit dazu haben. Ihre typische Anlegerfehler 30 BÖRSE am Sonntag · II | 2017 sind: ●● Fehlende Streuung: Alles auf eine Karte oder auf wenig diversifizierte Produkte setzen. ●● Kosten: Hohe Kosten bei Umschichtungen, insbesondere Ausgabeaufschläge bei Fonds. ●● Angst und Gier: Von Emotionen leiten lassen. ●● Kopf in den Sand: Trägheit bei schlecht laufenden Anlagen. Beratungskunden sind Anleger, die ihr Geld längerfristig anlegen wollen, aber nicht genügend fundiertes Wissen haben und/oder denen die Zeit fehlt, sich selbst um ihr Vermögen zu kümmern. Diese Kunden benötigen einen Berater, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Einen guten Berater zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Kunden mit Beratungsbedarf machen häufig folgende Fehler: ●● Einlullen lassen: Berater sind häufig sehr gut verkäuferisch geschult. ●● Resignation: Nichts machen, weil man z. B. schlechte Erfahrungen mit Beratern gemacht hat. ●● Niedrige Wechselbereitschaft: Trägheit, den Berater zu wechseln. ●● Keinen Berater wählen: Eigene Entscheidungen – ohne das nötige Wissen und die Zeit. ●● Flucht in vermeintlich sichere Anlagen: Fehlende Performance oder Klumpenrisiken, sehr häufig auf den Gebieten Tagesgeld und Immobilien. Einen guten Berater erkennen Sie anhand folgender Merkmale: ●● Er nimmt sich Zeit für ein ausführliches Gespräch, um Ihren Anlegerbedarf festzustellen. ●● Er informiert umfänglich über die Risiken und Kosten der Geldanlage. Idealerweise verlangt der Berater Honorar und erhält keine Provisionen oder Zuwendungen von Produktanbietern oder Banken. ●● Er macht keinen Druck, sofort abzuschließen. Zusammenfassung: Anleger, die sich einmal mit der Frage auseinandersetzen, welcher Anlegertyp sie grundsätzlich sind, können überhaupt erst die richtigen Entscheidungen treffen. Beratungskunden sollten sehr genau überlegen, wer sie berät. Von den etwa 500.000 Finanz- und Anlageberatern ist nämlich nur ein sehr kleiner Teil wirklich unabhängig und kann eine hochwertige Beratungs- oder Portfoliomanagementdienstleistung anbieten. Markus Köppl Gründer und Geschäftsführer von Anleger24


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